Bier

Pleite: Deutsche Craft-Bier-Brauerei Lillebräu ist insolvent

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Deutschland,

Die beliebte Craft-Bier-Brauerei Lillebräu aus Kiel (D) ist pleite. Das 2014 gegründete Unternehmen meldete am Donnerstag Insolvenz an.

Bierkasten Instagram Pleite Lille
Trotz Pleite soll es bei Lillebräu erstmal weitergehen. - Instagram/@Lillebräu

Lillebräu, einst ein Vorzeigeprojekt der Kieler Craft-Beer-Szene, steht vor dem Aus. Die von Max Kühl und Florian Scheske gegründete Brauerei konnte dem wirtschaftlichen Druck nicht standhalten.

Die genauen Gründe für die Pleite sind noch nicht bekannt. Experten vermuten, dass die hohen Investitionskosten und der zunehmende Wettbewerb im Craft-Beer-Markt eine Rolle gespielt haben könnten.

Auch die Corona-Pandemie hat viele kleine Brauereien hart getroffen, möglicherweise konnte sich Lillebräu von diesen Einschnitten nicht erholen. Die Pleite markiert das Ende eines ambitionierten Projekts, das die Kieler Bierszene bereichert hatte.

Designstudenten werden Bierbrauer

«Der SH-Investor» berichtet, dass die beiden Unternehmensgründer sich während ihres Designstudiums an der Muthesius-Kunsthochschule kennenlernten.

Probierst du gern neue Biere aus?

Ihre gemeinsame Leidenschaft für Bier führte 2014 zur Gründung von Lillebräu. Anfangs produzierten sie als sogenannte Kuckucksbrauerei, indem sie Kapazitäten fremder Brauereien nutzten.

Eine kleine Experimentierküche in den alten Räumen der Kunsthochschule diente der Entwicklung erster eigener Sorten. 2015 konnten die Kieler erstmals selbstentwickeltes Bier verkaufen.

Eine Kieler Erfolgsgeschichte

Laut «Kraftbier0711» wagte das Unternehmen den Schritt in die komplette Selbstständigkeit. Eine eigene Brauerei wurde mitten in Kiel eröffnet.

Lille Kiel Pleite Karte
Die Brauerei aus dem norddeutschen Kiel ist pleite. - Open Street Map

«KN-Online» berichtet, dass die Jungunternehmer 1,5 Millionen Euro in ihre Brauerei investierten, doch der Weg sei von Herausforderungen geprägt gewesen. So habe es Probleme mit Architektenberechnungen, verspäteten Kreditzahlungen und gestiegenen Materialkosten gegeben

Kühl und Scheske blieben dennoch optimistisch und ihr «Lille-Bier» wurde schliesslich in über 50 Bars und Restaurants ausgeschenkt. Die lokale Brauerei sollte lange Lieferwege überflüssig machen.

Betrieb läuft trotz Pleite weiter

Trotz der Beliebtheit geriet Lillebräu offensichtlich in finanzielle Schieflage. Die genauen Gründe sind noch nicht bekannt, doch bereits in der Vergangenheit hatten die Gründer Schwierigkeiten öffentlich gemacht.

Lillebräu Instagram Gründer Pleite
Bereits im Dezember 2023 baten die Lille-Gründer um Unterstützung. Nun ist das Unternehmen pleite. - Instagram/@Lillebräu

Wie der NDR berichtet, soll der Betrieb vorerst ohne Einschränkungen weiterlaufen. Die Angestellten erhielten in den kommenden drei Monaten Insolvenzgeld.

Geplante Events sollen wie vorgesehen stattfinden. Um die Zukunft zu sichern, werde nun nach einem Investor gesucht

Deutsche Brauereien in der Krise

Die Pleite von Lillebräu ist kein Einzelfall in der deutschen Brauereiwirtschaft, viele Brauereien kämpfen mit sinkenden Absatzzahlen. Der Pro-Kopf-Bierkonsum in Deutschland ist seit Jahren rückläufig, gleichzeitig steigen die Produktionskosten.

Besonders kleine und mittelständische Brauereien geraten unter Druck. Einige mussten in den letzten Jahren aufgeben oder wurden von grösseren Konzernen übernommen.

Craftbier-Brauereien wie Lillebräu konnten zunächst vom Trend zu speziellen Biersorten profitieren, spüren jedoch auch zunehmend den harten Wettbewerb. Experten erwarten, dass sich der Konzentrationsprozess in der Branche fortsetzen wird.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #2824 (nicht angemeldet)

Wie soll der Absatz erfolgen, wenn die Bürger kein Geld haben und viele Gastronomiebetriebe schliessen aufgrund des tiefen Umsatzes?? Es haben mittlerweile schätze ich tausende von Gastros geschlossen wie soll dann noch der Absatz laufen?? Alles was hier erwähnt wird ist nicht Realität sondern den Bürgern wurde Geld gestohlen indem man es wertlos machte. Unter diesen Bedingungen überlebt kein Zulieferer und die Aussichten werden nicht besser sondern trüben sich noch weiter ein.

User #4029 (nicht angemeldet)

Eine Brauerei in DE weniger, ja und?

Weiterlesen

Berlin
chopfab
31 Interaktionen
Winterthur
wädi brau huus
2 Interaktionen
Bier-Flaute

MEHR IN NEWS

Masern
5 Interaktionen
Masernausbruch
goldener bär
Filmpreis
messerangriff
In Mulhouse
AfD
129 Interaktionen
Wahlerfolg

MEHR BIER

Chopfab
Brauerei Chopfab
markus ritter
320 Interaktionen
Bundesratskandidat
Pub eingeschneit
5 Interaktionen
«Bier reicht für 2 Wochen»
Bierfässer
3 Interaktionen
Lieferwagen geklaut

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Helene Fischer
TikTok-Debüt
Stefan Raab
1 Interaktionen
ESC
a
32 Interaktionen
Mit SPD – oder AfD?
a
120 Interaktionen
«Rasende Sorgen»