Winterthur: Chopfab-Bier muss gerettet werden
Die Chopfab-Biere sind in der gesamten Schweiz bekannt. Doch das Unternehmen steckt in finanziellen Schwierigkeiten – und soll nun gerettet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz des grossen Erfolgs ist die Brauerei Chopfab hochverschuldet.
- Locher-Bier soll dem Unternehmen nun unter die Arme greifen.
Das Chopfab-Bier entwickelte sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem Kassenschlager in der Schweiz.
Doch wie sich nun herausstellt, ist die Brauerei Chopfab Boxer AG, vormals Doppelleu, hochverschuldet. Um zu überleben, muss das Unternehmen gerettet werden.
Philip Bucher, CEO von Chopfab Boxer AG, äusserte sich bei der «Handelszeitung» besorgt über die aktuelle Lage des Unternehmens. Er betonte jedoch auch, dass es einen Rettungsplan gebe.
Brauerei Locher soll helfen
«Wenn er gelingt, wir schuldenfrei und neu finanziert werden, sieht es gut aus für die Zukunft. Und zwar nachhaltig», sagte er.
Trotz der schwierigen Zeiten gibt es laut Bucher Grund zur Hoffnung: Die Verhandlungen mit dem potenziellen Retter – der Appenzeller Brauerei Locher – sind bereits seit Dezember letzten Jahres im Gange.
Rettung durch Appenzeller Bierbrauer?
Locher ist bekannt für sein Quöllfrisch-Lagerbier und plant als Aktionär bei Chopfab einzusteigen. Dieses Geld soll zunächst dazu dienen, das Tagesgeschäft von Chopfab wieder finanzieren zu können.
Bucher zeigt sich optimistisch hinsichtlich des Deals mit den Appenzellern, es seien schon einige bedeutende Schritte gesetzt worden. Die endgültige Entscheidung hängt jedoch auch von den Lieferanten ab: Diese müssten sich bereit erklären, offene Rechnungen abzuschreiben.
Wie kam es zur finanziellen Krise?
Bucher erklärt der «Handelszeitung», wie es zu den roten Zahlen kam. Laut ihm wuchs das Unternehmen zu schnell: «Bierbrauen ist teuer. Wir haben massiv investiert, praktisch alles mit fremdem Kapital.» Dann begann eine Reihe von Ereignissen gegen das Unternehmen zu arbeiten.
Zum Beispiel ging Anfang 2023 eine neue Tankanlage in Betrieb, welche die Kapazität der Brauerei verdoppelte. Während der Pandemiejahre verursachte sie vor allem Kosten durch Abschreibungen und Zinszahlungen.
Gleichzeitig sank während der Krise das lukrative Gastrogeschäft, während die Zinsen und die Rohstoff- und Gaspreise stiegen. Dies erhöhte die Kosten und letztlich auch die Schulden des Unternehmens.