Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht davon aus, dass die Menschen in Deutschland in diesem Quartal wieder mehr konsumiert haben.
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Obstangebot im Supermarkt - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland wird wieder mehr konsumiert.
  • Die realen Einkommen steigen ab der zweiten Jahreshälfte erstmals seit drei Jahren wieder.
  • Die verlangsamte Inflation hat dazu beigetragen.
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Laut DIW-Erwartung dürften die realen Einkommen ab der zweiten Jahreshälfte erstmals seit drei Jahren wieder steigen. «Wir denken, dass der private Konsum sich erholt – aber zaghaft», sagte DIW-Expertin Geraldine Dany-Knedlik am Montag. Die verlangsamte Inflation habe dazu beigetragen, dass die Unsicherheit gemindert worden sei. «Wir sehen jetzt auch erste Tariflohnabschlüsse mit kräftigen Raten wie zum Beispiel im öffentlichen Dienst.»

Damit hätten die Menschen auch abzüglich der Preissteigerungen mehr Geld zur Verfügung. Zuvor war der private Konsum eingebrochen. Das habe mit dazu geführt, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal leicht geschrumpft sei, sagte Dany-Knedlik.

Steigende Reallöhne tragen wirtschaftliche Erholung

Das DIW geht nun davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr insgesamt um 0,2 Prozent zurückgehen wird. Die anstehende Erholung werde die Verluste aus den ersten Monaten nicht ausgleichen können. Für das kommende Jahr rechnet das DIW mit einem «soliden Wachstum dank steigender Reallöhne» von 1,5 Prozent. «Vor allem im Jahr 2024 wird der private Verbrauch die wirtschaftliche Erholung massgeblich tragen», teilte das Institut mit.

DIW Berlin
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW), warnt vor sozialen Verwerfungen. - Keystone

DIW-Präsident Marcel Fratzscher warnte vor einer zu restriktiven Finanzpolitik. «Die Finanzpolitik muss aufpassen, nicht dauerhaft zur Bremse für die deutsche Wirtschaft und notwendige wirtschaftliche und ökologische Transformation zu werden.»

«Die Bundesregierung dürfte die Schuldenbremse auch ohne Ausgabenkürzungen einhalten können. Auch weil die im Vergleich zu früheren Jahren noch immer hohe Inflation zu deutlichen Steuermehreinnahmen führen wird.»

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