Probleme im Suez- und Panamakanal – Frachtkosten explodieren

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Genève,

Konflikte und tiefe Pegelstände beeinträchtigen den globalen Frachtverkehr, was zu höheren Kosten führt.

Der Suezkanal verbindet das Mittelmeeer im Norden (l) mit dem Roten Meer im Süden (r).
Der Suezkanal verbindet das Mittelmeeer im Norden (l.) mit dem Roten Meer im Süden (r.). - Fotoreport Nasa/dpa

80 Prozent der Fracht wird weltweit per Schiff transportiert. Probleme am Suez- und am Panamakanal zwingen zu langen Umwegen. Das treibt Kosten hoch.

Durch den Suezkanal fahren wegen der Spannungen im Zuge des Gazakonflikts deutlich weniger Frachtschiffe. Auf der Verbindung zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer seien in diesem Januar 42 Prozent weniger Schiffe gefahren als zur Hoch-Zeit in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres, berichtete die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) am Donnerstag in Genf. Die Container-Spotpreise von Schanghai in China nach Europa seien von Anfang Dezember bis Ende Januar durchschnittlich um 256 Prozent gestiegen.

Beeinträchtigungen durch Konflikte und tiefe Pegelstände

Im Roten Meer haben die militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen in jüngster Zeit wiederholt Schiffe auf dem wichtigen Seeweg durch den Suezkanal angegriffen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Handelsschiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten.

Global sei der Frachttransport auch wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Schwarzen Meer und wegen tiefer Wasserpegelstände im Panamakanal beeinträchtigt. Die Unctad warnte vor potenziell weitreichenden wirtschaftlichen Auswirkungen längerer Störungen im Containerverkehr, die die globalen Lieferketten bedrohen und zu Lieferverzögerungen, höheren Kosten und Inflation führen können.

Die vollen Auswirkungen der Frachtraten

Die vollen Auswirkungen der höheren Frachtraten würden die Verbraucher innerhalb eines Jahres zu spüren bekommen. Der Meerestransport mache 80 Prozent der globalen Frachtbewegungen aus, so die Unctad. Frachtunternehmer müssten teils lange Umwege in Kauf nehmen, um die Kanäle zu meiden. Durch den längeren Transport und höhere Versicherungskosten stiegen die Kosten.

Zudem stiegen die Umweltbelastungen durch die längeren Routen und weil Kapitäne schneller fahren, um Lieferpläne möglichst einhalten zu können. Auf der Strecke Singapur in Südostasien nach Rotterdam in den Niederlanden könnten höherer Spritverbrauch und schnelleres Fahren nach Schätzungen der Unctad die Treibhausgasemissionen auf einer Hin- und Rückfahrt um 70 Prozent in die Höhe treiben. «Die zunehmende Ungewissheit und die Umgehung des Suezkanals über das Kap der Guten Hoffnung haben sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Kosten zur Folge, die einen zusätzlichen Druck auf die Entwicklungsländer ausüben», berichtete die Unctad.

Kommentare

User #2172 (nicht angemeldet)

Selber Schuld wenn die Wirtschaft nicht lokal produzieren will. So viel zeug wird herumgeschippert weil es billiger ist nicht weil es praktischer ist.

User #1710 (nicht angemeldet)

Man will das so, vor allem unsere bürgerlichen Politiker die alles von den Ausländer haben wollen weil es so günstig ist. Aber hier schraubt man die Preise dann hoch. Was Diskriminierung des Volkes ist.

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