Qiagen: Kauf von Thermo Fisher fällt ins Wasser
Thermo Fisher wollte Qiagen übernehmen. Am 10. August lief jedoch das Angebot aus, die Übernahme schlägt somit fehl.

Das Wichtigste in Kürze
- Die geplante Übernahme von Qiagen durch Thermo Fisher ist geplatzt.
- Der Grund: Es wurden nicht genügend Papiere angedient.
- Das Übernahmeangebot lief am 10. August um Mitternacht ab.
Die geplante milliardenschwere Übernahme des deutschen Biotechnologie- und Gendiagnostikunternehmens Qiagen durch den US-Technologiekonzern Thermo Fisher ist geplatzt. Wie die Amerikaner am Donnerstag mitteilten, wurden nicht genügend Papiere angedient.
Das Übernahmeangebot war am 10. August um Mitternacht ausgelaufen. Bis dahin war die Offerte den Angaben zufolge lediglich für 47,02 Prozent des ausstehenden Qiagen-Aktienkapitals angenommen worden. Damit seien die Übernahmebedingungen nicht erfüllt, hiess es.
Qiagen muss Vertragsstrafe zahlen
Um seine Chancen zu verbessern, hatte Thermo Fisher noch Mitte Juli sein Angebot angehoben. Anstelle von 39 Euro je Qiagen-Aktie boten sie 43 Euro. Zudem war die Annahmeschwelle von 75 auf 66,67 Prozent der Qiagen-Anteile gesenkt worden.

Weil der Deal nun platzt, muss Qiagen die vereinbarte Vertragsstrafe von 95 Millionen US-Dollar an Thermo Fisher zahlen. Beide Gesellschaften hatten die Übernahme im März angekündigt. Der Qiagen-Vorstand und Aufsichtsrat hatten die Annahme des Angebots empfohlen.
Qiagen mit Zentrale in Hilden hatte im zweiten Quartal wegen der rauschenden Nachfrage nach Corona-Tests Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Die Nettoerlöse seien um 16 Prozent auf 443,3 Millionen US-Dollar gestiegen. Währungsbereinigt betrug das Plus 19 Prozent. Unter dem Strich legte der Gewinn um 101 Prozent auf 89,8 Millionen Dollar zu.