Reisebüros müssen weiter auf Bundesratshilfe warten

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Schweizer Reisebüros erwarten einen Umsatzeinbruch von bis zu 80 Prozent. Der Bundesrat prüft Hilfe. Ein Entscheid dürfte erst nächste Woche fallen.

bundesrat
Guy Parmelin verteilt Auszeichnungen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat bespricht am 19. August weitere Hilfspakete für Reisebüros.
  • Mehrere Firmen haben wegen der Corona-Krise Stellen abgebaut.

Vor den Ferien hat der Bundesrat Schweizer Reisebüros Hoffnung gemacht. Guy Parmelin kündigte an, dass «zusätzliche Stabilisierungsmassnahmen» für die Wirtschaft geprüft würden. Der Wirtschaftsminister erwähnte die Reisebranche gar explizit.

Die Situation ist ernst. Erwartet wird ein Umsatzeinbruch von bis zu 80 Prozent. Auch nächstes Jahr sieht es nicht viel besser aus. Erst 2022 dürfte das Umsatzniveau von 2019 wieder erreicht werden.

Hotelplan
Kunden von Reisebüros bleiben in Portugal. - Keystone

Vor der ersten Bundesratssitzung nach den Sommerferien hat sich die Branche mit einem Brief an den Bundesrat gewandt. Dabei wurde erneut die Dringlichkeit eines zusätzlichen Hilfspakets betont.

Nächste Woche eingeplant

Doch als gestern der Bundesrat vor die Medien trat, war die Reisebranche kein Thema. Parmelin dürfte aber sein Wort halten. Dem Vernehmen nach will er die Hilfe für die Reisebüros in der Sitzung vom 19. August behandeln.

Weil die Umsätze eingebrochen sind, werden Jobs abgebaut. Die Migros-Tochter Hotelplan hat in der Schweiz 170 Stellen gestrichen. Zwölf Filialen schliessen ihre Tore für immer.

Globetrotter
Bei Globetrotter herrscht eine neue Unternehmenskultur: die Soziokratie. Dadurch sollen Mitarbeitende mehr Motivation und Selbstdisziplin bekommen. - Keystone

Globetrotter macht wegen der Corona-Krise vier Filialen dicht. Auch hier werden Stellen abgebaut. Und Knecht Reisen will bis Jahresende jede fünfte Stelle streichen.

Falls der Bundesrat keine weitere Hilfe anbietet, hat die Reisebranche einen «Plan B». Wie das Online-Portal «Travelnews» jüngst berichtete, wollen Branchenvertreter bei einem Negativ-Bescheid versuchen, Parlamentarier für ihr Anliegen einzuspannen. Diese sollen dann entsprechende Vorstösse während der Herbstsession einreichen.

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