Richemont erzielt wegen Corona deutlich weniger Gewinn
Im Schlussquartal hat Richemont mit Marken wie Cartier, IWC oder Piaget die Folgen der Coronakrise deutlich zu spüren bekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Luxuskonzern Richemont hat die Folgen der Coronakrise zu spüren bekommen.
- Nun sollen die Dividenden halbiert werden.
Der Luxusgüterkonzern Richemont hat im Geschäftsjahr 2019/2020 zwar den Umsatz gesteigert. Im Schlussquartal hat die Gruppe mit Marken wie Cartier, IWC oder Piaget die Folgen der Coronakrise deutlich zu spüren bekommen.
Der Umsatz der Gruppe nahm im Gesamtjahr noch um 2 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro zu. Um Währungseffekte bereinigt hätten sich die Verkäufe nicht vom Fleck bewegt, schrieb Richemont in einer Mitteilung am Freitag.
Der Umsatz fiel aber im Schlussquartal, also in den Monaten Januar bis März, in Euro um 18 Prozent. In China etwa brachen die Verkäufe um gut zwei Drittel ein, in Europa und Amerika um je 9 Prozent.
Geschäftsschliessungen
Der Betriebsgewinn (EBIT) sank im Berichtsjahr um gut einen Fünftel auf 1,52 Milliarden Euro. Die Kosten für diverse Geschäftsschliessungen hätten auf das Ergebnis gedrückt. Massnahmen zu Kosteneinsparungen seien später ergriffen worden.
Die Coronakrise schlägt auch auf den Gewinn durch. Unter dem Strich wies Richemont einen Gewinn von 931 Millionen nach zuvor hohen 2,79 Milliarden aus. Damals hatte die Integration des Onlinehändlers Yoox-Net-A-Porter 1,4 Milliarden in die Kassen gespült. Aber auch ohne das zusätzliche Geld wäre der Reingewinn um ein Drittel getaucht, hiess es.
Richemont hat mit dem Umsatz die Vorgaben der Analysten (14,1 Mrd) leicht übertroffen. Allerdings lagen die Gewinne deutlich unter den Schätzungen. Die Experten hatten einen EBIT von 1,70 und einen Gewinn von 1,25 Milliarden erwartet.
Halbierte Dividende vorgeschlagen
Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat um Präsident Johann Rupert eine halbierte Dividende je Aktie zur Auszahlung vor. Gegenüber dem Vorjahr würde sie auf 1 Franken halbiert. Hier wurde von Analysten eine Zahlung von 2,07 Franken erwartet.
Im Ausblick äussert sich Richemont gewohnt zurückhaltend. Prognose aufzustellen, sei wegen den durch die Coronakrise aufgekommenen Unabwägbarkeiten sowieso nicht möglich, erklärte Rupert in der Mitteilung.