Russische Gas- und Öleinnahmen 2022 um 28 Prozent gestiegen
Die russischen Gas- und Öleinnahmen sind im vergangenen Jahr trotz westlicher Sanktionen um knapp einen Drittel gestiegen.

Das Wichtigste in Kürze
- Russlands Gas- und Öleinnahmen sind gemäss eigenen Angaben um einen Drittel gestiegen.
- Seit dem Ukrainekrieg wird kein Gas mehr durch Nord-Stream 1 nach Europa geliefert.
- Der von der EU eingeführte Preisdeckel dürfte erst in diesem Jahr seine Wirkung zeigen.
Russlands Gas- und Öleinnahmen sind nach Moskauer Regierungsangaben trotz westlicher Sanktionen im vergangenen Jahr um knapp ein Drittel gestiegen. Die entsprechenden Haushaltseinnahmen seien 2022 um 28 Prozent beziehungsweise um rund 33,8 Milliarden Franken im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Das sagte Russlands Vize-Regierungschef Alexander Nowak am Montag der Agentur Interfax zufolge.
Im Zuge des russischen Angriffskrieg wird kein Gas mehr durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nach Europa gepumpt. Zudem wurde die Leitung Nord Stream 2 nie in Betrieb genommen. Vor diesem Hintergrund sei zwar der Export von herkömmlichem Erdgas gesunken, sagte Nowak. Dafür sei aber der Export von Flüssigerdgas um acht Prozent auf 46 Milliarden Kubikmeter gestiegen.
Erdöl-Ausfuhr hat um sieben Prozent zugenommen
Die Ausfuhr von Erdöl habe um sieben Prozent zugenommen. Ein Hauptinstrument – der von der EU Anfang Dezember eingeführte Ölpreisdeckel – dürfte seine Auswirkungen erst in diesem Jahr zeigen. Die Regelung soll Russland dazu zwingen, Erdöl für höchstens 60 Dollar pro Barrel (159 Liter) an andere Abnehmer zu verkaufen.
Das russische Finanzministerium hatte mitgeteilt, dass es im Januar mit verlorenen Öl- und Gaseinnahmen von rund 740 Millionen Franken rechne. Kremlchef Wladimir Putin wiederum hat per Dekret den Verkauf von Öl an Länder verboten, die einen Preisdeckel beschlossen haben. Das Verbot tritt am 1. Februar in Kraft.