Russischer Einmarsch sorgt für Einbruch bei Schweizer Aktien
Die russische Grossoffensive in der Ukraine zwingt die Börsen rund um den Globus in die Knie. Die Nachrichtenlage ist unübersichtlich und wechselt schnell. Investoren reagieren mit Panik und schalten ihre Depots auf «risk-off» um. Sie flüchten also in sichere Anlagen wie Gold, Staatsanleihen, und Währungen wie den Schweizer Franken, den Yen oder US-Dollar.
Das Wichtigste in Kürze
- Bankaktien auf der anderen Seite gehören zu den grössten Verlierern.
Auch an der Wall Street zeichnen sich kurz vor Handelsbeginn starke Verluste ab. Zuletzt publizierte Konjunkturdaten sind angesichts der Nachrichtenlage für einmal in den Hintergrund getreten. In den USA hat sich die Lage am Arbeitsmarkt stärker als erwartet verbessert und die Wirtschaft ist im Herbst etwas stärker als gedacht gewachsen.
Der Swiss Market Indes (SMI) büsst bis 14.42 Uhr 3,48 Prozent auf 11'526,35 Punkte ein. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sackt um 3,84 Prozent auf 1822,04 Punkte und der breite SPI um 3,46 Prozent auf 14'564,18 Zähler ab.
Vor allem die Bankenbranche fällt mit herben Verlusten auf. Im Leitindex werden UBS (-8,6%) und Credit Suisse (-6,4%) ans Tabellenende durchgereicht; Julius Bär verlieren 6,0 Prozent. Strategen gehen davon aus, dass die Realwirtschaft rund um den Globus spürbare Einbussen hinnehmen muss, speziell auf dem «Alten Kontinent». Das belastet die kreditgebenden Finanzhäuser.
Anleger blicken auch auf neue Sanktionen des Westens gegen Russland. Die geplanten Schritte werden nach Angaben der EU den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem hatten Bankwerte zuletzt stark von der Aussicht auf höhere Zinserträge profitiert. Für das Ausmass des Zinsschritts der US-Notenbank am 16. März wird nun wohl der russische Präsident Wladimir Putin den Ausschlag geben, erklärten Experten.
Konjunkturabhängige Werte wie Holcim (-6,0%), ABB (-5,6%), Kühne+Nagel (-5,1%) sacken ebenfalls deutlich ab. Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont verlieren sogar 8,0 Prozent.
Die Kursentwicklung auf Aktienseite ist an diesem Tag überschattet von dem Ukraine-Nachrichtenfluss. Das bekommen auch die Papiere vom Personaldienstleister Adecco (-7,4%) zu spüren, der am Morgen Zahlen vorgelegt hat. Die Gruppe hat sich im vergangenen Jahr zwar vom Corona-Einbruch 2020 erholt, im Schlussquartal ist sie wie erwartet nur noch leicht gewachsen.
Die kleinsten Abgaben gehen auf defensive Werte wie Swisscom (-1,5%) und Givaudan (-1,1%) sowie die Schwergewichte Roche (-2,5%), Novartis (-1,6%) und Nestlé (-2,6%).