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Schwacher Rubel: Russlands Zentralbank erwägt Zinserhöhung

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Russland,

Die russische Wirtschaft wächst, doch der schwache Rubel bereitet Sorgen. Die Zentralbank plant nun eine weitere Zinserhöhung, um die Inflation zu bremsen.

Der Rubel schwächelt
Während die russische Wirtschaft wächst, verliert der Rubel dramatisch an Wert. - keystone

Der Rubel befindet sich auf Talfahrt. Laut «Zeit» näherte sich der Dollar am Mittwoch der Marke von 115 Rubel, während der Euro über 120 Rubel kostete.

Seit August hat die russische Währung fast ein Viertel ihres Wertes eingebüsst. Diese Entwicklung alarmiert die Zentralbank in Russland.

Kirill Tremassow, Berater der russischen Zentralbank, kündigte an: «Es gibt praktisch keine Zweifel, dass der Vorstand der Zentralbank bei der Sitzung im Dezember die Frage nach einer weiteren Erhöhung des Leitzinses beraten wird.»

Der Leitzins in Russland liegt bei 21 Prozent – dem höchsten Stand seit 2003. Dennoch erwägen die Währungshüter eine Anhebung.

Schwacher Rubel: Inflation als treibende Kraft

Die hohe Inflation ist ein Hauptgrund für die geplante Zinserhöhung. Wie «Focus» berichtet, lag die Teuerungsrate im September bei 8,6 Prozent.

Im Juli und August erreichte sie sogar 9,1 Prozent. Die Zentralbank in Russland strebt eine Inflationsrate von 4 Prozent an.

Glaubst du, die geplanten Massnahmen helfen dem Rubel?

Laut «Manager Magazin» gehen neue Prognosen für das Gesamtjahr 2024 von einer Rate von 7,3 Prozent aus.

Dmitri Pjanow, Vizechef der staatlichen Grossbank VTB, rechnet mit einem Anstieg des Leitzinssatzes auf 23 Prozent, wie das «RND» meldet.

Auswirkungen auf die Wirtschaft

Die hohen Zinsen stellen vor allem für Unternehmen in Russland ein Problem dar. Die Rüstungswirtschaft hingegen dürfte weiter zulegen, berichtet die «Zeit».

«Focus» zitiert eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung, wonach Russland auf eine «Kriegswirtschaft» setzt. Dies belaste vor allem Verbraucher mit hoher Inflation.

Prognosen der Zentralbank

Die russische Zentralbank bleibt trotz der Herausforderungen optimistisch. Laut «Manager Magazin» geht sie davon aus, dass ihre Hochzinspolitik die Teuerungsrate im kommenden Jahr auf 4,0 bis 4,5 Prozent drücken wird.

Zentralbankgouverneurin Elvira Nabiullina warnte jedoch vor anhaltend hohen Inflationsrisiken und schloss weitere Zinserhöhungen im Dezember nicht aus.

Die Entwicklung des Rubels und der Inflation bleibt somit ein zentrales Thema für Russlands Wirtschaft und Verbraucher.

Kommentare

User #3029 (nicht angemeldet)

Fairerweise müsste man sagen, er lügt wie viele Politiker. Insbesondere Machtpolitiker und Narzissten. Wie sagte mal Dr. Schäuble, Ex-Politiker aus Deutschland: Wenn Politiker ehrlich wären, würden sie nicht gewählt.

User #6521 (nicht angemeldet)

Putin kann noch so prahlen wie gut es dem Staat geht. An der ständigen Zinserhöhungen sieht man die Tatsachen - er hat gelogen , wie immer.

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