Russland überträgt Öl- und Gasprojekt Sachalin-2 an neue Firma

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Japan,

Russland hat das Projekt Sachalin-2 zur Förderung von Öl und Erdgas im Ochotskischen Meer per Dekret auf eine neue russische Firma übertragen.

Öl
Sachalin-2 auf der russischen Insel Sachalin - RIA NOVOSTI/AFP/Archiv

Die japanische Regierung reagierte am Freitag beunruhigt - die beiden japanischen Firmen Mitsui und Mitsubishi hatten bislang zusammen 22,5 Prozent der Anteile am Projekt. Was die Übertragung nun genau bedeutet, war zunächst unklar.

Sachalin-2 ist nach Unternehmensangaben eines der weltgrössten, «exportorientierten» Öl- und Gasprojekte - die Anlage liefert Öl und verflüssigtes Erdgas (LNG). Ursprünglich war es ein russisch-westliches Gemeinschaftsprojekt - neben Mitsui und Mitsubishi besass der britische Konzern Shell 27,5 Prozent der Anteile. 50 Prozent plus eine Aktie besass der russische Gasriese Gazprom. Shell hat bereits angekündigt, seinen Anteil zu verkaufen.

In dem nun erlassenen russischen Dekret heisst es, ausländische Anteilseigner müssten sich um das Recht auf eine Beteiligung an der neuen Firma bewerben. Das Dekret sei eine Reaktion auf «unfreundliche Akte» von Ländern, die «restriktive Massnahmen» gegen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine verhängt hätten. Die russische Regierung werde ausländische Firmen mit Blick auf Finanzen, Umwelt und Technik genau überprüfen und von ihnen verursachte «Schäden» aufdecken. Solche Firmen müssten dann Entschädigung zahlen.

Das energiearme Japan hängt stark an den LNG-Importen aus Russland. Die Regierung hatte in den vergangenen Monaten einen Ausstieg aus Sachalin-2 stets abgelehnt. Regierungssprecher Seji Kihara sagte am Freitag in einer ersten Reaktion, die Regierung werde die Folgen des russischen Dekrets auf die LNG-Importe «eng beobachten». Regierungschef Fumio Kishida sagte kurz darauf, er glaube nicht, dass das Dekret die Einfuhr von Flüssiggas «sofort» beende.

Wirtschaftsminister Koichi Hagiuda kündigte an, «mittelfristig» suche die Regierung alternative LNG-Quellen. Japan könne wenn nötig LNG auf dem Spotmarkt einkaufen und seine Nachfrage senken. Ausserdem werde die Regierung den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Atomenergie forcieren. Nach dem Reaktorunglück von Fukushima 2011 ist die Atomenergie in Japan nicht mehr unumstritten.

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