Saudi Aramco gibt Aktien auch an Kleinanleger
Saudi Aramco steht vor dem womöglich grössten Börsengang aller Zeiten. Der saudische Erdölkonzern will dabei Aktien auch an Kleinanleger ausgeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Saudi Aramco steht vor dem womöglich grössten Börsengang aller Zeiten.
- Der grösste Erdölkonzern will dabei einen Anteil von 0,5 Prozent an Kleinanleger ausgeben.
- Wie viele Aktien insgesamt abgegeben werden, liess der Börsenprospekt offen.
Der weltgrösste Erdölkonzern Saudi Aramco will auch Kleinanleger an seinem Börsengang teilhaben lassen. Ein Anteil von 0,5 Prozent an dem Konzern solle an Kleinanleger gehen, wie aus dem gestern Samstag veröffentlichten Börsenprospekt hervorgeht.
Es hiess: Für die saudische Regierung gelte nach dem Börsengang eine Haltefrist von einem Jahr, bevor sie weitere Aktien verkaufen könne. Wie viele Aktien aber insgesamt abgegeben werden sollen, liess der 600 Seiten lange Prospekt derzeit noch offen.
Dafür werden wie üblich zahlreiche Risiken aufgeführt: darunter Terroranschläge auf die Anlagen des Konzerns oder das Recht der Regierung in Riad, die Erdölförderung zu kappen. Am 14. September wurden bei einem Drohnenangriff zum Beispiel bereits Erdölanlagen des Unternehmens schwer beschädigt.
Saudi Aramco: Gigantische Werte bei Börsengang
Insidern zufolge könnten ein bis zwei Prozent des Unternehmens an den Markt gebracht werden. Bei einem geschätzten Börsenwert von bis zu zwei Billionen Dollar wäre das der bisher grösste Börsengang.
Saudi Aramco wäre doppelt so viel wert wie Microsoft, das derzeit am höchsten bewertete Unternehmen. Und siebenmal so viel wie der grösste börsennotierte Erdölkonzern Exxon Mobil.
Den Startschuss für den Gang aufs Parkett gab Saudi-Arabien vor einer Woche. Das Staatsunternehmen erhielt von der nationalen Aufsichtsbehörde grünes Licht für eine Notierung am heimischen Aktienmarkt.
Zur möglichen Grösse des Börsengangs äusserte sich Saudi Aramco bisher noch nicht. Es könnte aber einer der grössten aller Zeiten werden.
Investieren in andere Industrien
Mit der Präsentation bei potenziellen Investoren – der sogenannten Roadshow – wollen die Banken am 17. November beginnen. Der Aktienpreis soll am 4. Dezember festgelegt werden.
Die Pläne für einen Börsengang hatte der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman bereits 2016 öffentlich gemacht. Sie wurden jedoch immer wieder verschoben. Er will sein Land unabhängiger machen von den Erdöleinnahmen und die Erlöse aus der Aktienemission in andere Industriezweige investieren.