Schweiz ist Europameisterin bei Secondhand-Verkäufen
In keinem anderen europäischen Land sind Secondhand-Verkäufe im Internet so beliebt wie in der Schweiz. Anders sieht es aber beim Kauf aus.
Das Wichtigste in Kürze
- 57 Prozent der Schweizer Online-Shopper verkaufen Produkte auf Secondhand-Plattformen.
- Damit liegen wir europaweit auf Platz eins – der Durchschnittswert beträgt 46 Prozent.
- Derweil kaufen nur 48 Prozent Secondhand-Produkte – dieser Wert ist unterdurchschnittlich.
Viele Menschen versuchen, ihre Gegenstände nicht einfach wegzuwerfen, sobald sie sie nicht mehr brauchen. Eine Alternative ist der Verkauf über eine Secondhand-Plattform. Und diese Art von Handel ist in der Schweiz durchaus beliebt.
Wie der Paketdienstleister DPD mitteilt, ist die Eidgenossenschaft sogar Europameisterin beim Verkauf von Secondhand-Produkten. Das geht aus dem E-Shopper-Barometer des Unternehmens hervor. In diesem Rahmen wurden 24'000 Online-Shopper in 22 Ländern Europas befragt. In der Schweiz waren es 1000 Personen.
Mode: Schweizer wollen intakte Produkte weiterverkaufen
Hierzulande verkaufen demnach 57 Prozent Gegenstände auf sogenannten Customer-to-Customer-Plattformen. Also etwa Ricardo oder Ebay. Zum Vergleich: Über alle Länder gesehen sind es durchschnittlich lediglich 46 Prozent. Nahe an die Schweiz heran kommen die Niederländer und die Spanier mit jeweils 55 Prozent.
Die Gründe, die die Schweizer Befragten angaben, sind gemäss DPD vielfältig. Der wichtigste Grund ist die Absicht, intakte, aber nicht mehr benötigte Produkte weiterzugeben. Dahinter folgen das Ziel, Platz zu schaffen oder die Ambition, Geld zu verdienen.
Bei den Secondhand-Verkäufen ist die Schweiz also top – etwas anders sieht es bei den Secondhand-Käufen aus. Denn nur 48 Prozent benutzen entsprechende Plattformen, um Gegenstände zu kaufen. Das sind weniger als diejenigen, die verkaufen und auch weniger als im europäischen Durchschnitt – dieser beträgt 58 Prozent.
Das Kaufen von Secondhand-Artikeln ist insbesondere wegen des günstigen Preises beliebt. Dieser Grund wurde mit Abstand am häufigsten genannt.
Secondhand-Geschäfte im Internet boomen
In jedem Fall kann man sagen, dass der Online-Secondhand-Handel tendenziell zunimmt. 2023 haben 82 Prozent der Schweizer Online-Shopper eine solche Plattform genutzt. Im Jahr zuvor waren es erst 76 Prozent.
Laut DPD zeigt die Tendenz seit 2020 in ganz Europa nach oben. Ausschlaggebend sind nach Angaben des Paketdiensts zwei Aspekte. Einerseits hat die Corona-Pandemie dazu beigetragen, dass das Geschäft mit Gebrauchtwaren im Internet beliebter wurde. Andererseits sei auch das ökologische Bewusstsein ein Treiber, das macht die Kreislaufwirtschaft populärer.