Am Montag ist der Schweizer Aktienmarkt zeitweise auf den tiefsten Stand seit Jahren gefallen. Die Verluste konnten aber noch aufgeholt werden.
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Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag einen Stabilisierungsversuch unternommen. (Symbolbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Börse hat am Montag neue Tiefststände ausgelotet.
  • Aufkeimende Hoffnung im Zusammenhang mit der Ukraine haben die Situation beruhigt.
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Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag erneut nachgegeben und ist zeitweise auf den tiefsten Stand seit rund einem Jahr gefallen. Dank aufkeimender Hoffnung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg konnte der Leitindex einen Grossteil seiner Verluste aber wieder aufholen.

Russland habe seine Bedingungen an die Ukraine für einen Waffenstillstand etwas gemildert, hiess es am Markt. Zudem setzten die beiden Länder russischen Medien zufolge die dritte Runde der Verhandlungen fort. Damit keimten vorsichtige Hoffnungen für einen zumindest temporären Waffenstillstand auf.

Ölpreise sorgen für Verunsicherung

Zunächst hatten aber vor allem die stark steigenden Ölpreise für Verunsicherung bei den Anlegern gesorgt. US-Aussenminister Antony Blinken hatte wegen der weiteren Eskalation in der Ukraine neue Strafmassnahmen gegen Russland ins Spiel gebracht: Washington berate mit europäischen Verbündeten über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland.

Erdöl ölpreiskrise
Zugleich sind die russischen Einnahmen aus dem Export von Öl und Gas gesunken. (Symbolbild) - keystone

Auch das auf Öleinfuhren angewiesene Japan diskutiert über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland. Dies löste teilweise panikartige Abgaben an den Finanzmärkten aus.

Der SMI schloss um 0,84 Prozent tiefer auf 11'204,67 Zählern. Zeitweise war der Leitindex bis auf 10'871 Punkte gefallen - der tiefste Stand seit Mitte März 2021. Eine ähnliche Entwicklung gab es beim deutschen Dax und dem französischen CAC 40 Index, die beide in der Spitze um rund 5 Prozent eingebüsst hatten, sich dann aber ebenfalls erholen konnten und noch um zwei respektive 1,3 Prozent tiefer schlossen.

Dow Jones gibt nach

Auch der US-Leitindex Dow Jones gab zum Handelsauftakt deutlich nach. Gegen 18 Uhr Schweizer Zeit lag er knapp 2 Prozent im Minus.

Zudem rutschte der Euro kurzzeitig zum Franken unter die Parität, weil die hiesige Währung als sicherer Hort gefragt ist. Auch der Goldpreis legte kräftig zu. Öl wurde zu rund 140 Dollar das Fass gehandelt.

Bei den Aktien verbuchten Finanzwerte wie Julius Bär (-5,2%), Credit Suisse (-4,3), Swiss Life (-3,9%), Swiss Re (-2,7%) und UBS (-2,1%) massive Abschläge. Auch der Lebensmittelriese Nestlé (-2,2%) stand trotz des krisenresistenten Geschäfts unter Druck. Steigende Weizenpreise würden den ganzen Lebensmittelsektor belasten. Das Indexminus war zu einem Grossteil damit dem Marktschwergewicht geschuldet.

Eine Stütze waren die Genussscheine des Pharmariesen Roche (+1,5%). Rivale Novartis schwächte sich dagegen um 0,7 Prozent ab. Mit Vifor (+0,6%), Lonza (+0,3%) und Swisscom (+0,8%) trotzten weitere defensive Titel dem Trend. Die stärksten Gewinne bei den Blue Chips verbuchten Kühne+Nagel (+3,1%), SGS (+1,7%) und Partners Group (+1,2%).

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