Schweizer Firmenchefs bevorzugen heimischen Markt
Trotz der globalen Lage blicken Schweizer Führungskräfte optimistischer in die Zukunft und planen, vor allem im Heimmarkt zu investieren.
Trotz der angespannten Weltlage blicken Schweizer Führungskräfte nicht nur optimistischer in die Zukunft als vor einem Jahr. Sie sind auch zuversichtlicher als diejenigen anderer Länder. Im neuen Jahr wollen sie primär im Heimmarkt investieren.
56 Prozent der Schweizer Firmenchefs erwarten, dass die globale Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten wächst. Vor einem Jahr gingen noch 52 Prozent von einer schrumpfenden Weltwirtschaft aus. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie von PwC hervor.
Wachstumserwartungen für 2025 steigen
Noch zuversichtlicher blicken sie dabei auf die Schweizer Wirtschaft. Zwei Drittel gehen davon aus, dass 2025 das Wachstum hierzulande zunimmt, was fast einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Schweiz werde als krisenfester «sicherer Hafen» in einem instabilen, unvorhersehbaren globalen Umfeld wahrgenommen, heisst es in der Mitteilung.
Dementsprechend plant laut Studie die Hälfte der CEO in den nächsten zwölf Monaten auch Investitionen in der Schweiz. Investitionen in anderen Ländern werden hingegen als mit höheren Risiken verbunden eingeschätzt.
KI wird für CEOs immer wichtiger
Immer wichtiger wird für die Firmenchefs das Thema künstliche Intelligenz. Vier von fünf CEOs geben in der Umfrage an, in den letzten zwölf Monaten generative KI eingesetzt zu haben. Und ebenso viele rechnen damit, dass KI künftig systematisch in Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe integriert werden wird.
Es ist ein deutlicher Unterschied gegenüber dem Vorjahr, als nur 16 Prozent angaben, KI zu nutzen. Gleichwohl schauen die Firmenchefs etwas nüchterner auf die positiven Effekte der künstlichen Intelligenz als vor einem Jahr. Damals prognostizierte ein Drittel der Befragten, die Profitabilität ihres Unternehmens werde durch generative KI steigen. Heute sind es noch 22 Prozent.
Wie aus der Studie von PwC hervorgeht, sind Schweizer Firmenchefs zwar offen gegenüber dem Einsatz von KI, dennoch bevorzugen sie eine massvolle Nutzung im globalen Vergleich. Weniger als ein Drittel der befragten CEOs vertrauen künstlicher Intelligenz, wenn es um deren Einsatz in ihren «wichtigsten Geschäftsabläufen» geht. Das sei einer der tiefsten Werte weltweit, heisst es in der Mitteilung dazu.
Schweizer CEOs fürchten vor allem Cyberrisiken
Während die Schweizer Firmenchefs sich am meisten von Cyberrisiken bedroht fühlen, empfinden CEO weltweit geopolitische Konflikte als noch grösseres Unheil. Derweil scheint die Sorge um die Auswirkungen des Klimawandels in den Hintergrund zu rücken.
Nur 1 Prozent der befragen Schweizer Führungskräfte sieht ihr Unternehmen direkt vom Klimawandel betroffen, während international 15 Prozent der Befragten dessen Auswirkungen als geschäftskritisch einstufen. Trotzdem haben neun von zehn Schweizer Firmenchefs in den letzten fünf Jahren klimafreundliche Investitionen getätigt. Der höchste Wert weltweit.
82 Führungskräfte aus der Schweiz befragt
Höher als in anderen Teilen der Welt ist allerdings auch der Anteil der Führungskräfte (rund die Hälfte), der niedrigere Renditen solcher Investitionen nicht in Kauf nimmt. Als weitere Hindernisse für Investitionen in den Klimaschutz werden fehlende Nachfrage von externen Stakeholdern und komplexe Vorschriften genannt.
Die Schweizer Ausgabe der 28. CEO-Umfrage basiert auf der «28th Annual Global CEO Survey» von PwC Global. Weltweit wurden insgesamt 4701 CEOs aus 109 Ländern befragt, davon 82 in der Schweiz.
Die CEO des Schweizer Samples vertreten zu 36 Prozent den Finanzsektor, 26 Prozent Industrie und Dienstleistungen, 16 Prozent die Gesundheits- inkl. Pharmaindustrie, elf Prozent Energie, Versorgung und Ressourcen, elf Prozent Konsumgüter und fünf Prozent Technologie, Medien und Telekommunikation.