Schweizer Industrie boomt: Produktion steigt weiter an

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Neuchâtel,

Die Schweizer Industrie verzeichnet erneut ein Wachstum. Verschiedene Medien und Behörden berichten über diesen positiven Trend.

Schweitzer Industrie wächst
Vor allem die Schweizer Pharmabranche konnte in den vergangenen Jahren ihren Export steigern. - keystone

Das Bundesamt für Statistik (BFS) meldet einen Anstieg der Produktion im sekundären Sektor. So konnte sie im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent zunehmen.

Die Industrie und der Bau konnten dabei besonders punkten. Sie steigerten ihre Produktion um 3,3 Prozent.

Dennoch ging die Produktion im September und August zurück.

Langfristiger Trend bestätigt sich

Die aktuelle Entwicklung reiht sich in einen längerfristigen Trend ein. Laut «Handelszeitung» stieg die Schweizer Industrieproduktion seit 2011 um beeindruckende 40 Prozent.

Dies steht im krassen Gegensatz zu anderen Ländern.

In Deutschland ging die Produktion im gleichen Zeitraum um 5 Prozent zurück. Die EU-Produktion stagnierte insgesamt.

Schlüsselsektoren als Wachstumstreiber

Charles-Henry Monchau, CIO der Genfer Privatbank Syz, erklärt diesen Erfolg. «In der Schweiz gibt es einige wichtige Sektoren mit sehr hoher Wertschöpfung», zitiert ihn die «Handelszeitung».

Besonders drei Branchen ragen heraus: Pharma, Chemie und Uhren. Sie konnten seit 2011 massiv zulegen. Pharma wuchs um 189 Prozent, Chemie um 67 Prozent.

Industrie kann Verlust ausgleichen

Diese Sektoren gleichen Verluste in anderen Bereichen mehr als aus. Textilien, elektrische Ausrüstungen und Maschinen mussten Einbussen hinnehmen.

Was hältst du vom Ausbau der Schweizer Industrie?

Die Spezialisierung auf hochwertige Produkte zahlt sich aus. Sie schützt vor der Konkurrenz aus Schwellenländern, wie Monchau betont.

Reshoring als neuer Trend

Ein weiterer interessanter Aspekt ist das sogenannte «Reshoring». Laut dem «Swiss Manufacturing Survey» der Universität St. Gallen kehren Unternehmen in die Schweiz zurück.

Über 10 Prozent der international tätigen Schweizer Firmen haben kürzlich Produktion zurückverlagert. Weitere 10 Prozent planen dies.

Schweitzer Industrie steigt
Die Universität St. Gallen sieht einen positiven Trend in der Schweizer Wirtschaft. - keystone

Als Gründe nennen die Unternehmen Lieferkettenprobleme und Qualitätsmängel im Ausland. Auch unerwartet hohe Kosten spielen eine Rolle.

Herausforderungen bleiben bestehen

Trotz des Erfolgs sieht sich die Schweizer Industrie mit Herausforderungen konfrontiert. Der Fachkräftemangel bereitet vielen Unternehmen Sorgen.

Auch steigende Energiekosten werden zunehmend als Hindernis wahrgenommen. Cyberkriminalität und Ressourcenengpässe gelten als Zukunftsrisiken.

Dennoch bleibt die Stimmung optimistisch. Die Studie der Universität St. Gallen zeigt: In der Schweiz werden Fertigungskapazitäten eher aus- als abgebaut.

Kommentare

User #6443 (nicht angemeldet)

Dann sind die Zulieferer für Deutschland aller im grünen Bereich

User #772 (nicht angemeldet)

Komisch, das alle Branchen am Jammern sind... Fakenews?

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