Schweizer Pensionskassen haben erfolgreiches Jahr hinter sich
Die Pensionskassen erwirtschafteten im letzten Jahr im Schnitt die zweithöchste Nettorendite der letzten zehn Jahre.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Durchschnitt erzielten die Pensionskassen 2021 eine Nettorendite von 8,4 Prozent.
- Der Wert liegt damit deutlich über dem Zehn-Jahre-Schnitt von rund 5,4 Prozent.
Die Schweizer Pensionskassen haben ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten sie die zweithöchste Nettorendite der letzten zehn Jahre, jedoch sind die Unterschiede zwischen den Einrichtungen gross. Der Durchschnitt belief sich dabei auf eine Nettorendite von 8,4 Prozent.
Der Wert liegt damit deutlich über dem Zehn-Jahre-Schnitt von rund 5,4 Prozent. Dies heisst es in einer von der ZKB-Tochter Swisscanto am Mittwoch veröffentlichten Pensionskassenstudie. In den zurückliegenden zehn Jahren lag die Rendite nur 2019 mit knapp 11 Prozent höher.
«Kassen sind fit»
«Über alles gesehen sind die Kassen fit und können ihr Leistungsversprechen erfüllen.» Dies sagte Heini Dändliker, Leiter Key-Account-Management und Firmenkunden Markt Schweiz bei der ZKB, bei der Präsentation der Studienergebnisse. Aktiv Versicherte, also noch im Arbeitsleben stehende Personen, profitierten von einer höheren Verzinsung ihres Altersguthabens. Diese habe 2021 mit durchschnittlich 4,25 Prozent so hoch gelegen wie zuletzt 2001.
Die Unterschiede bei der Performance und der Verzinsung zwischen den Kassen sind jedoch gross. Die tiefste Rendite der untersuchten Pensionskassen liegt lediglich bei 1,34. Die höchste Rendite liegt mit knapp 16 Prozent mehr als zehnmal so hoch.
Auch bei der schlussendlichen Verzinsung der Altersguthaben ist die Spanne enorm. So zahlten die zehn Prozent der Kassen mit der schlechtesten Performance einen Zinssatz von lediglich 2,9 Prozent. Bei den Top-10-Prozent waren es 4 Prozentpunkte mehr. Bei einem Altersguthaben von 500'000 macht dies 20'000 Franken Unterschied aus, rechnete Iwan Deplazes, Asset-Management-Leiter bei der ZKB, vor.
Höhere Renten prognostiziert
Die Pensionskassen hätten die ertragreichen Jahre genutzt, um sich besser für die Zukunft aufzustellen. Unter anderem sei auch die Umverteilung von aktiven Versicherten zu Rentnern gestoppt worden. Auch «höhere Renten geraten durch die gute Entwicklung in Sichtweite», sagte Dändliker weiter. Seine Prognose war aufgrund der aktuellen Marktverwerfungen aber mit Vorsicht behaftet.
Der Umwandlungssatz, also die prozentuale Umrechnung des angesparten Aktienkapitals in die jährliche Altersrente, wird gemäss Pensionskassenstudie weiter sinken. Für Männer mit einem Rentenalter 65 soll er im Schnitt von aktuell 5,43 auf 5,25 Prozent im Jahr 2026 zurückgehen.
An der Pensionskassenstudie 2021 nahmen 475 Vorsorgeeinrichtungen teil. Das erfasste Vermögen der Teilnehmer belief sich auf 806 Milliarden Franken. Gesamthaft sind damit knapp 3,8 Millionen Versicherte repräsentiert.