EU

Schweizer Preisniveau 2021 um 54 Prozent über dem EU-Durchschnitt

Keystone-SDA
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Bern,

Die Schweiz war auch 2021 deutlich teurer als die EU. Das zeigt die neu publizierte Aufstellung des Bundesamtes für Statistik.

Einkaufende Menschen
Einkaufende Menschen - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Preisniveau in der Schweiz war 2021 um 54 Prozent höher als in der EU.
  • Das zeigt eine neue Aufstellung des Bundesamts für Statistik (BFS).
  • Damit ist die Schweiz teurer als jedes andere EU-Land.

Das Preisniveau in der Schweiz liegt um mehr als die Hälfte über demjenigen der EU. Damit ist die Schweiz teurer als jedes andere EU-Land. Im weltweiten Vergleich gehört der Franken weiter zu den teuersten Währungen. Die sogenannte Kaufkraftparität der Schweiz auf Ebene Bruttoinlandprodukt betrug im Jahr 2021 1,67 Franken (EU27=1 Euro), wie die am Donnerstag publizierte Aufstellung des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt.

Schweizerinnen und Schweizer mussten demnach vergangenes Jahr für einen Warenkorb, der im Durchschnitt der 27 EU-Länder 100 Euro kostete, zum Durchschnitts-Umrechnungskurs des letzten Jahres 167 Franken (entsprechend 154 Euro) bezahlen. 2020 hatte der Wert bei 171 Franken gelegen.

Warenkorb
Ein durchschnittlicher Warenkorb kostet jetzt 10 Prozent mehr als vor einem Jahr. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Preisniveau in der Schweiz lag gemäss der Aufstellung bei 154,4 Punkten im Vergleich (EU27=100) nach 159,3 Punkten im Jahr davor. Damit ist die Schweiz gemäss den BFS-Angaben das teuerste Land vor Island (150,3) und Norwegen (141,2). Das tiefste Preisniveau in der Aufstellung fand sich in der Türkei (40,3), gefolgt von Nordmazedonien (46,5) und Montenegro (51,5).

Von den Nachbarländern lagen Österreich (114,1), Deutschland (111,1) und Frankreich (108,4) über dem Durchschnitt des Euro-Raumes (105,5), Italien (97,7) und Spanien (94,4) etwas darunter.

Gemäss der sogenannten Kaufkraftparitätstheorie müssten sich Wechselkurse zwischen zwei Ländern eigentlich so ausgleichen, dass ein vergleichbarer Warenkorb für den gleich hohen Betrag erworben werden kann. Ein Schweizer oder eine Schweizerin müsste somit also eigentlich 1,67 Franken für 1 Euro bezahlen müssen, damit er oder sie im Euroraum gleich viel bzw. in diesem Fall gleich wenig wie in der Schweiz kaufen könnte.

Vergleich anhand von Big Mac

Die Theorie gilt allerdings vor allem für Güter oder Dienstleistungen, die gut handelbar sind oder gut vergleichbar sind. Das britische Wirtschaftsmagazin «Economist» zieht dazu jeweils einen Big Mac von McDonald's als Vergleich hinzu. Dieser wird überall auf der Welt gleich hergestellt.

Gemäss der letzten Ausgabe dieses Big-Mac-Index vom Juli 2022 mussten in der Schweiz umgerechnet 6,71 US-Dollar für die beliebte Mahlzeit bezahlt werden, in den USA waren es 5,15 Dollar. Gegenüber dem US-Dollar war der Schweizer Franken damit um rund 30 Prozent überbewertet. In der Eurozone kostete ein Big Mac im Durchschnitt 4,77 US-Dollar, womit der Euro gemäss dieser Rechnung zum US-Dollar gegen 8 Prozent unterbewertet war.

Der Franken gehörte damit – unter den normal konvertierbaren Währungen – zusammen mit der norwegischen Krone zu den teuersten Währungen überhaupt. Am günstigsten war der Big Mac in Venezuela (1,76 USD) sowie in Rumänien (2,28 USD).

Kommentare

User #4595 (nicht angemeldet)

Das Kartellgesetz gehört endlich auf den Tisch. Lieber senken unsere Politiker die Zollfreigrenze für Private um 50%. Das sind die Wettbewerbsverhinderer und zementieren mit solchem Verhalten die Hochpreisinsel.

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