Sheins Billigmode versucht britischen Börsengang
Der asiatische Fast-Fashion-Konzern Shein will an die Londoner Börse. Ende 2023 hatte Shein bereits einen Börsengang in den USA beantragt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Fast-Fashion-Modelabel Shein will seine Aktien an die Börse bringen.
- Ein Antrag in den USA ist bereits seit Ende 2023 ausstehend.
- Jetzt will der Moderiese sein Glück an der Londoner Stock Exchange (LSE ) versuchen.
Sheins beantragter Börsengang in den USA lässt auf sich warten und der umstrittene Fast-Fashion-Konzern wird ungeduldig. Nach den anhaltenden Widerständen bereite sich der Moderiese nun auf ein Aktiendebüt in London vor, informiert die Nachrichtenagentur «Reuters».
Das in China gegründete Modelabel wolle die chinesischen Behörden noch diesen Monat über seine neuen Pläne informieren. Auch die Antragstellung an die London Stock Exchange (LSE) sei bis auf Ende Mai datiert.
Billigmode bringt Milliarden
Die Wirtschaftszeitschrift «Capital» hat über kürzliche Rückschläge der LSE berichtet. Die Londoner Börse könne ein Initial Public Offering (IPO) wie jenes von Shein gut vertragen.
Sheins Unternehmensbewertung wurde im letzten Jahr auf 66 Milliarden Dollar (60 Milliarden Schweizer Franken) geschätzt. Im Jahr 2022 soll das Unternehmen einen Umsatz von 23 Milliarden Dollar erzielt haben.
New York blockiert Sheins Börsengang
Der laufende Antrag für Sheins US-amerikanisches Aktiendebüt stockt derweil. Gemäss der Analystin Susannah Streeter der britischen Investmentgesellschaft «Hargreaves Lansdown» wird Shein wohl wegen seiner Verbindungen zu China blockiert. Auch gingen Investitionen in Sheins Billigmode mit «tiefgreifenden ethischen Problemen» einher.
Das Modelabel gerät regelmässig in Kritik. Etwa für die enormen Mengen an produzierter Billig-Kleidung, die mangelnde Lieferketten-Transparenz oder für die Aneignung der Entwürfe externer Designer. Auch steht das Unternehmen unter Verdacht, seine Billigmode mittels Zwangsarbeit zu produzieren.