Temu klagt Shein an: Chinesische Modegiganten im Streit
Shein soll laut Temu «mafiaähnliche Einschüchterungen» gegenüber Händlern und Lieferanten angewandt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die chinesischen Internet-Modegiganten Temu und Shein streiten sich erneut.
- Temu hat Shein aufgrund von «mafiaähnliche Einschüchterung» angeklagt.
Die chinesischen Online-Modehändler Shein und Temu sind beliebte Alternativen zu herkömmlichen Läden. Mit günstigen Preisen und aggressiven Rabatten haben sie europäische Rivalen wie H&M und Zara überholt. Doch nun gibt es Ärger zwischen den beiden Konkurrenten.
Vergangene Woche hat die US-Holding von Temu, WhaleCo Inc., eine Klage gegen Shein eingereicht. Der Vorwurf: «Mafiaähnliche Einschüchterung» von Händlern und Lieferanten, die auch mit Temu zusammenarbeiten.
Temu wirft Shein «Mafiaähnliche Einschüchterung» vor
Laut Klageschrift wurden mehrere Personen in Büros von Shein festgehalten und bedroht. Darüber hinaus beschuldigt Temu Shein des Missbrauchs von Urheberrechten und aggressiver Abwerbungsversuche von Personal.
Shein weist diese Anschuldigungen als «haltlos» zurück, wie «Kurier» berichtet. Doch es handelt sich nicht um den ersten Streit der beiden Modegiganten. So klagte Shein, dass Temu auf Instagram Influencer bezahlt hätte, um schlecht über die Firma zu reden. Die Klage wurde allerdings grundlos zurückgezogen.
Shein in Kritik
Auch abseits dieses Rechtsstreits steht Shein unter Druck wegen mutmasslich menschenunwürdiger Arbeitsbedingungen. Umweltschutzorganisationen haben zudem gefährliche Chemikalien in den auf der Plattform verkauften Textilien gefunden.
Der Handelsverband und die Wirtschaftskammer sind ebenfalls unzufrieden mit den chinesischen Billigmode-Anbietern. Sie beklagen ungleiche Wettbewerbsbedingungen und fordern strengere Regulierungen. Auch vorhandene Steuerschlupflöcher sollen dringend geschlossen werden.
Weder Shein noch Temu haben sich bisher zu den Vorwürfen geäussert.