Stimmung in Schweizer Industrie verbessert sich weiter
Der Einkaufsmanager-Index (PMI) für die Schweizer Industrie stieg im Februar saisonbereinigt zum Vormonat um 1,8 auf 61,3 Punkte.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss CS habe die Erholung der Industrie abermals an Breite gewonnen.
- Sie sei sei von der Stärke der Nachfrage sogar überrascht worden.
Die Stimmung in der Schweizer Industrie hat sich zum Jahresbeginn trotz der aktuellen Coronawelle weiter verbessert. Auch der Dienstleistungssektor hat wieder etwas Schwung aufgenommen – aber von einer deutlich tieferen Basis aus. Der Einkaufsmanager-Index (PMI) für die Schweizer Industrie stieg im Februar saisonbereinigt zum Vormonat um 1,8 auf 61,3 Punkte.
Damit liege er auf dem höchsten Stand seit August 2018 und den siebten Monat in Folge oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, teilte die Credit Suisse, die den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch. berechnet, am Montag mit.
Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise im letzten Frühling war der Index auf 41,2 Punkte abgesackt.
Erholung hat an Breite gewonnen
Die Erholung der Industrie dauere aber nicht nur an, sondern sie hat abermals an Breite gewonnen, erklärte die Grossbank. Und die Industrie sei von der Stärke der Nachfrage überrascht worden. Das schliesst die CS aus den sinkenden Beständen in den Verkaufs- und Einkaufslagern trotz reger Produktion.
Ferner hätten die Industrieunternehmen den dritten Monat in Folge Personal aufgebaut. Der Wermutstropfen: Die Nutzung der Kurzarbeit hat wieder etwas zugenommen. Im Februar waren rund 16 Prozent der Industrie-Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen, nach jeweils 10 Prozent in den beiden Vormonaten. Im Mai 2020 steckten noch 28 Prozent in Kurzarbeit.
Der mehr auf den Binnenkonsum ausgerichtete Dienstleistungssektor hat im Februar ebenfalls etwas Schwung aufgenommen. Zuvor war er während vier Monaten auf der Stelle getreten oder leicht geschrumpft.
Der entsprechende PMI stieg auf 52,0 von 49,1 Punkten im Vormonat und lag damit erstmals seit Oktober wieder oberhalb der Wachstumsschwelle. Die Auswirkungen der zweiten Coronawelle waren demnach im Dienstleistungssektor zwar deutlich stärker als in der Industrie, erklärten die CS-Ökonomen.
Kein Einbruch wie in der ersten Welle
Ein eigentlicher Einbruch wie während der ersten Welle – mit ihren seinerzeit deutlich stärkeren Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie – sei aber nicht zu verzeichnen gewesen. Zum Vergleich: Im April 2020 lag der Dienstleistungs-PMI bei rekordtiefen 21,8 Zählern
Gleichwohl haben die Dienstleistungsunternehmen auch im Februar Personal abgebaut. Und die Benutzung der Kurzarbeit habe wieder zugenommen. Im Februar waren im Dienstleistungssektor rund 18 Prozent der Beschäftigten in Kurzarbeit - rund 10 Prozentpunkte mehr als in den beiden Vormonaten.
Ökonomen hatten im Vorfeld mit tieferen PMI-Werten gerechnet. Beim Industrie-PMI wurde ein Indexstand von 58 bis 61 Punkten geschätzt, beim Dienstleistungs-PMI waren es 49 bis 52 Punkte.
Auch das KOF Konjunkturbarometer - der zweite wichtige Frühindikator für die Schweizer Wirtschaft - hat sich zuletzt deutlich belebt. Der Februarwert kletterte um deutliche 6,2 auf 102,7 Punkte. Bei KOF war vor allem der Dienstleitungsbereich für das klare Plus verantwortlich.