Swiss Re mit Verlust im Corona-Jahr 2020
Der Rückversicherung Swiss Re hat im Corona-Jahr wegen Pandemie- und Katastrophenschäden hohe Verluste eingefahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Swiss Re musste letztes Jahr hohe Verluste verzeichnen.
- Der Konzern kann aber dank Reserven das Dividendenversprechen einhalten.
- Der Fehlbetrag in der Jahresrechnung beläuft sich auf rund 878 Millionen Franken
Dem Rückversicherer Swiss Re haben Pandemie- und Katastrophenschäden im Corona-Jahr einen hohen Verlust eingebrockt. Der Konzern hat aber für ausserordentliche Schadenjahre vorgesorgt und genügend Geld beiseitegelegt und hält daher das Dividendenversprechen.
Unter dem Strich verblieb in der Jahresrechnung der Swiss Re ein Fehlbetrag von 878 Millionen US-Dollar. Das teilt der Konzern am Freitag mit. Dies nach einem Gewinn von 727 Millionen im Jahr 2019. Analysten hatten mit einem geringeren Minus von knapp einer halben Milliarde Dollar gerechnet.
Im vierten Quartal erhöhte Swiss Re die Rückstellungen für coronabedingte Schäden auf insgesamt 3,9 Milliarden Dollar. Bis Ende September standen noch 3,0 Milliarden in den Büchern. Das Geld hatte die Rückversicherung für Leistungen zu Betriebsunterbrüchen, Verschiebungen oder Absagen von Veranstaltungen oder Todesfallversicherungen reserviert.
Dividende bleibt auf Vorjahres-Niveau
Trotz der roten Zahlen schlägt die Rückversicherung seinen Aktionären eine Dividende auf dem Niveau des letzten Jahres vor. Je Aktie sollen wiederum 5,90 Franken bezahlt werden. Das ist keine Überraschung: Noch im November hatte das Management um CEO Christian Mumenthaler ein Bekenntnis zu stabilen bis steigenden Dividenden abgegeben.
Das Volumen steigerte die Swiss Re deutlich. Die verdienten Nettoprämien wuschen um 6 Prozent auf 40,8 Milliarden Dollar.
Von Corona und Katastrophen wurde die grösste Sparte, die Schadenrückversicherung, am stärksten belastet. Hier resultierte ein Verlust von 247 Millionen Dollar und der für das Geschäft wichtige Schaden-Kosten-Satz verschlechterte sich auf 109,0 Prozent. Liegt dieser über der 100%-Marke, ist das Geschäft nicht profitabel.
Verluste für Swiss Re im Corona-Jahr
Die Schäden und Rückstellungen im Zusammenhang mit Corona beliefen sich in diesem Geschäftsteil auf 1,9 Milliarden Dollar. Hinzu kommt noch eine Belastung in Höhe von 1,7 Milliarden für Schäden aus Naturkatastrophen. Insbesondere die mit einer Rekordzahl von 30 Stürmen sehr aktive Hurrikansaison im Atlantik habe dazu geführt, heisst es.
Auch in der Lebensrückversicherung drückte Corona aufs Ergebnis, und dies mit knapp einer Milliarde Dollar. Darin spiegelten sich die höheren Mortalitätsraten in den USA und Grossbritannien. Trotz dieser hohen Belastung erzielte Swiss Re im Lebensgeschäft aber einen kleinen Gewinn von 71 Millionen Dollar.
Das Geschäft mit Erstversicherungen, der Sparte Corporate Solutions, sei derweil mit dem Turnaround im Plan, so die Swiss Re weiter. Ohne Corona-Kosten von 943 Millionen Dollar hätte ein Gewinn von 393 Millionen resultiert.
Rückversicherung Swiss Re hofft auf 2021
Mit Blick auf das laufende Jahr rechnet Swiss Re mit weiteren Kosten im Zuge der Corona-Pandemie. Diese dürften aber weitaus geringer ausfallen als dies im letzten Jahr der Fall war. Der Konzern schätzt, dass die Rückstellungen dafür unter einer halben Milliarde liegen.
Christian Mumenthaler wird in der Mitteilung wie folgt zitiert: «Für 2021 sind zwar einige weitere Covid-19-Schäden zu erwarten. Doch die entsprechenden Risikoexponierungen in den Sach- und Haftpflicht-Sparten haben wir drastisch reduziert.»
Zudem dürfte die Rückversicherung von steigenden Preisen profitieren. Das zeigt die für die Branche wichtige Januar-Vertragserneuerungsrunde fürs Schadengeschäft an. In der Januar-Runde seien Verträge im Volumen von 7,8 Milliarden Dollar erneuert worden, schreibt Swiss Re.
Damit sei dieses zwar um 11 Prozent zurückgegangen. Den Fokus habe man bei den Vertragserneuerungen jedoch auf die Qualität gelegt, so Mumenthaler. Die Preise stiegen um 6,5 Prozent an. Darauf basierend rechnet Swiss Re im laufenden Jahr mit einem Schaden-Kosten-Satz bei normalem Schadenverlauf von unter 95 Prozent.