TUI sagt Reisen nach Sri Lanka vorerst ab
Das Wichtigste in Kürze
- TUI hat alle Reisen nach Sri Lanka abgeblasen.
- Ausserdem organisiert der Verband für Urlauber in Sri Lanka verfrühte Rückreisen.
- Die Sicherheitslage vor Ort bleibt nach den Anschlägen weiterhin angespannt.
Der Reisekonzern TUI reagiert auf die verschärften Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes für Sri Lanka. Er bietet seinen Kunden die vorzeitige Rückreise von der Insel an.
Aktuell befänden sich rund 150 TUI-Urlauber in Sri Lanka. Sie würden aktiv von der Reiseleitung kontaktiert, um die vorzeitige Rückreise zu organisieren, teilte TUI am Freitag mit. Alle Reisen nach Sri Lanka seien bis einschliesslich den 31. Mai abgesagt.
Das Auswärtige Amt warnt seit Freitag, die Sicherheitslage in Sri Lanka sei nach den Anschlägen «im ganzen Land angespannt». Es bestehe die Gefahr von weiteren Anschlägen. Von nicht notwendigen Reisen nach Sri Lanka werde daher abgeraten.
TUI sagt Sri Lanka-Reisen als einziger Veranstalter ab
Der Deutsche Reiseverbands (DRV) sagte, TUI sei bislang der einzige deutsche Veranstalter, der Reisen nach Sri Lanka abgesagt habe. Auch keine weiteren Reiseunternehmen würden aktiv zur vorzeitigen Rückreise auffordern.
Auch andere Unternehmen stellten ihren Kunden anheim, frühzeitig zurückzufliegen. Bislang gebe es aber nur vereinzelt entsprechende Anfragen. Groben Schätzungen zufolge befinden sich rund 5000 deutsche Urlauber auf der Insel, wie die Sprecherin weiter sagte.
TUI bietet seinen Kunden, die bis 31. Mai eine Reise auf die Insel gebucht haben, die gebührenfreie Umbuchung auf ein anderes Reiseziel oder die Stornierung an. Die Sicherheit der Gäste habe für TUI «oberste Priorität», erklärte der Konzern.
Reaktion auf Terroranschläge vom Ostersonntag
TUI ist nach eigenen Angaben die Nummer eins im deutschen Reisemarkt. Zum Konzern gehören Veranstalter wie Airtours, L'tur, Gebeco oder Berge & Meer.
Bei den Anschlägen auf mehrere Kirchen und Hotels waren am Ostersonntag nach Behördenangaben 253 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Ausländer. Sie kamen unter anderem aus Grossbritannien, Indien, den USA, der Türkei, Australien und Dänemark.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Taten für sich, die Regierung in Colombo macht dagegen eine einheimische Islamistengruppe verantwortlich. Nach den Anschlägen hatten viele Luxushotels in Colombo die Zahl der Buchungen beschränkt und ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöht.