Übernahme des Online-Anzeigenportals Scout24 gescheitert
Die Übernahme des Online-Anzeigenportals Scout24 durch eine Investorengruppe ist gescheitert.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Investoren hatten 5,7 Milliarden Euro geboten.
Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, lehnte die Mehrheit der Aktionäre das Übernahmeangebot einer Fondsgruppe unter Führung der US-Investmentgesellschaften Hellman & Friedman und Blackstone ab. Die Investoren hatten rund 5,7 Milliarden Euro für Scout24 geboten. Zu der Firma gehören die Portale Immobilienscout24 und Autoscout24.
Statt der benötigten mehr als 50 Prozent konnten sich die Investoren bis zum Ablauf der Annahmefrist laut eigenen Angaben nur rund 42,8 Prozent aller ausgegebenen Scout24-Aktien sichern. Dabei hatten sie ihr Angebot bereits einmal erhöht.
Hellman & Friedman und Blackstone waren vor dem Börsengang des Unternehmens 2015 Eigentümer von Scout24. Zuvor gehörte die Portalgruppe zur Deutschen Telekom.
Scout24-Chef Tobias Hartmann erklärte: «Wir hatten uns für die strategische Partnerschaft mit Hellman & Friedman und Blackstone ausgesprochen, respektieren aber voll die Entscheidung unserer Aktionäre.» Er verstehe die Ablehnung als «Vertrauensbeweis in die erfolgreiche Zukunft und das Management». Er werde sich nun weiter auf das eigenständige Wachstum der Firma konzentrieren.
Die Portalgruppe hatte vergangenes Jahr neue Rekordzahlen vorgelegt. Der Umsatz wuchs 2018 um 12,5 Prozent auf rund 530 Millionen Euro und soll dieses Jahr erneut zwischen 15 und 17 Prozent wachsen. Dabei verdient das Unternehmen sein Geld nicht nur mit Anzeigengebühren, sondern auch durch die Vermittlung von Finanzierungen, Versicherungen und anderen Zusatzservices.