UBS-Kartellstrafe bestätigt: EU-Gericht weist Einspruch zurück
Die Schweizer Grossbank UBS muss eine Millionenstrafe wegen Beteiligung an einem Anleihenkartell zahlen. Das EU-Gericht hat den Einspruch der Bank abgewiesen.

Das Gericht der Europäischen Union (EuG) hat am Mittwoch die Kartellstrafe gegen die UBS bestätigt. Es handelt sich dabei um eine Strafe in Höhe von 172,4 Millionen Euro, umgerechnet 164,1 Millionen Schweizer Franken.
Die Schweizer Grossbank hatte gegen die Höhe der Strafe Berufung eingelegt, wie «CH Media» berichtet. Die UBS war jedoch nicht allein von der Entscheidung betroffen.
Auch die italienische UniCredit und die japanische Nomura hatten gegen ihre Strafen geklagt. Das Gericht reduzierte ihre Bussen leicht, wie «Marketscreener» meldet.
UBS erhält Kartellstrafe wegen Anleihenkartell
Die EU-Kommission hatte 2021 Geldbussen von insgesamt 371 Millionen Euro gegen die drei Banken verhängt. Der Vorwurf: Beteiligung an einem Anleihenkartell.
Die Strafe für UniCredit wurde nun auf 65 Millionen Euro gesenkt, Nomura muss 125,6 Millionen Euro zahlen. Eine UBS-Sprecherin erklärte gegenüber «Reuters», die Bank werde die Gerichtsentscheidung prüfen.

Sie erwäge, dagegen Einspruch einzulegen. Vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) können die Banken und die Kommission nur in Rechtsfragen in Berufung gehen.
Weitere Banken involviert
Laut «CH Media» waren auch andere Banken in das Kartell involviert. Dazu gehörten Portigon (ehemals WestLB), NatWest, Bank of America und Natixis.
Diese erhielten jedoch aus verschiedenen Gründen keine Strafen. Die Entscheidung des EU-Gerichts reiht sich in eine Serie von Strafen gegen den Bankensektor ein.
In den letzten zwei Jahrzehnten verhängten europäische und US-Aufsichtsbehörden Geldbussen in Milliardenhöhe, unter anderem wegen der Manipulation verschiedener Referenzindizes.
Auswirkungen auf den Finanzsektor
Die Bestätigung der Kartellstrafe könnte weitreichende Folgen für den Finanzsektor haben. UBS-CEO Sergio Ermotti warnte bereits vor möglichen Erschütterungen der Finanzmärkte im Jahr 2025, wie «Finanzen.ch» berichtet.
Ermotti sieht geopolitische Risiken als Hauptursache für potenzielle Turbulenzen. Er empfiehlt Anlegern eine starke Diversifizierung, um Risiken abzufedern. Die Risikobereitschaft der Investoren sei derzeit gering.
Die Entscheidung des EU-Gerichts unterstreicht die Notwendigkeit für Banken, ihre Geschäftspraktiken genau zu überprüfen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Fall auf zukünftige Regulierungen und das Verhalten im Finanzsektor auswirken wird.