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Unia fordert besseren Schutz für Arbeitnehmende

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Viele Firmen haben auf Homeoffice gewechselt. Nicht aber Betreibe, die den Grundbedarf sicherstellen. Die Massnahmen vor Ort seien inakzeptabel, so die Unia.

Coronavirus Arbeit
Auch auf der Baustelle gelten die Vorgaben des Bundesrates. Doch in der Realität drücken sich viele Arbeitgeber um diese Vorschriften, das zumindest behauptet die Gewerkschaft Unia. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat klare Hygienevorschriften verhängt.
  • Im Arbeitsalltag würden diese aber oft ignoriert werden, so die Unia.
  • Sie fordert deshalb besseren Schutz für alle Arbeitnehmende.

Die Vorgaben des Bundesrates sind ohne Wenn und Aber einzuhalten: Abstand halten, Hände waschen, Gruppen meiden. Doch was ist, wenn der Arbeitgeber seinen Pflichten nicht nachkommt? Wie die Gewerkschaft Unia heute mitteilt, haben bereits Tausende Arbeitnehmende schwere Verstösse der BAG-Vorschriften gemeldet.

«Die Vorgaben des Bundesrates gelten für alle. Wenn sie nicht eingehalten werden können, dann muss die Arbeit unverzüglich eingestellt und Kurzarbeit angemeldet werden», fordert Unia-Präsidentin Vania Alleva. Besonders betroffen seien Betriebe, die unseren Grundbedarf sicherstellen. So würde bis heute kein Detailhändler die Empfehlungen auf umfassende und systematische Weise umsetzten.

Vania Alleva
Vania Alleva, Präsidentin der Unia, ist noch nicht ganz zufrieden. - Keystone

Das allerdings stimmt so nicht ganz, heisst es im Detailhandel. «Für die Migros hat der Schutz ihrer Mitarbeitenden oberste Priorität», so Mediensprecher Marcel Schlatter. Deshalb würden die Hygienerichtlinien des Bundesamtes für Gesundheit strikt eingehalten werden. Als zusätzlicher Schutz haben sowohl Migros als auch Coop seit neuestem Plexiglasscheiben an den Kassen montiert.

Um den empfohlenen Mindestabstand zueinander gewährleisten zu können, kalkulieren Aldi wiederum 10qm pro Kunde. «Wir haben in vielen Filialen zusätzliches Sicherheitspersonal im Einsatz, um bei grossem Kundenandrang den Einlass regulieren zu können und die Kundschaft erneut hinsichtlich der geltenden Hygienemassnahmen zu sensibilisieren», erklärt Mediensprecher Philippe Vetterli.

Auch Baubranche reagiert auf Coronavirus

Ähnlich konsequent sieht es in der Baubranche aus. «Alle Beteiligten auf dem Bau setzen alles daran, gemeinsam die notwendigen Schutzmassnahmen auf den Baustellen umzusetzen», erklärt Matthias Engel vom Baumeisterverband. Aus betriebstechnischen Gründen müsse man vor Ort beurteilen und entscheiden, mit welchen konkreten Massnahmen die Vorgaben in der Praxis umgesetzt werden können.

Coronavirus Arbeit
Auch auf dem Bau werden die Vorschriften des Bundesamts für Gesundheit (BAG) berücksichtigt. - Keystone

Fest steht: In Sachen Schutzmassnahmen scheiden sich die Geister. Und gerade deswegen fordert die Unia die Kantone und den Bund zum Handeln auf. «Ein Schwarzpeter-Spiel zwischen Bund, Kantonen und Arbeitgebern auf dem Buckel der Beschäftigten können wir uns nicht leisten.» Das würde letztlich die gesamte Bevölkerung treffen.

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