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Unia sauer: Manor will die Arbeitszeit erhöhen

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Manor streicht knapp 500 Jobs. Die Gewerkschaft Unia kritisiert das Vorgehen des Unternehmens scharf. Die Warenhauskette wehrt sich.

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Das Logo des Warenhauses Manor über einer Filiale in Basel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss der Unia dürfen Manor-Angestellte nicht mit der Gewerkschaft sprechen.
  • Manor will die Wochenarbeitszeit der Mitarbeiter von 41 auf 42 Stunden erhöhen.

Manor baut um. Neu soll der Onlinehandel eine merklich grössere Rolle spielen. Der Umbau kostet Jobs: Zu Wochenbeginn hat die Warenhaus-Kette angekündigt, 476 Stellen streichen. Bereits zu Jahresbeginn kam es zu Kündigungen.

Jetzt erhebt die Gewerkschaft Unia schwere Vorwürfe. Manor übe einen «inakzeptablen Druck auf ihre Beschäftigten, damit diese eine Erhöhung der Arbeitszeit von 41 auf 42 Stunden akzeptieren.» Allenfalls drohe die Entlassung, heisst es in einer Medienmitteilung. «Ein solches Vorgehen ist skandalös.»

Franken Mindestlohn
Manor und CEO Jérôme Gilg bauen ab. - Keystone

Die Unia kritisiert zudem, dass das Konsultationsverfahren «völlig undurchsichtig» sei. Die Angestellten würden nicht informiert. «Sie wissen nicht einmal, wer sie in den Verhandlungen vertritt.»

Und nicht nur das: Die Warenhaus-Kette verbiete gar ihren Mitarbeitern, mit der Gewerkschaft zu sprechen. Die enge Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern, welche Manor angekündigt hat, gebe es nicht. «Die Unia verlangt, dass Manor die gewerkschaftlichen Rechte der Beschäftigten respektiert.»

Manor wehrt sich gegen Vorwürfe

Die Warenhauskette hält der Kritik entgegen: «Das Gesprächsverbot für Personal mit Gewerkschaften weist Manor entschieden zurück», schreibt die Medienstelle auf Anfrage von Nau.ch.

Man erkenne die Rolle der Gewerkschaften an. «Jedem Mitarbeitenden und jeder Mitarbeitenden von Manor steht es selbstverständlich frei, mit Gewerkschaften ausserhalb der Arbeitszeit zu reden.»

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Männliche Angestellte bekommen bei Manor drei Wochen Vaterschaftsurlaub. - Keystone

Das Unternehmen will die Wochenarbeitszeit auf 42 Stunden erhöhen, um die «überdurchschnittlichen Mitarbeitervergünstigungen» beibehalten zu können. Beispiel dafür ist etwa der dreiwöchige Vaterschaftsurlaub.

«Eine Wochenarbeitszeit von 42 Stunden ist nicht aussergewöhnlich und vergleichbar mit anderen Unternehmen in der Schweiz.» Im Rahmen des Konsultationsverfahrens frage man die Mitarbeitenden an, diesem Vorschlag zuzustimmen. «Die Gespräche in den Warenhäusern laufen noch bis Anfang September.»

Manor-Chef: «Konnten so 100 Stellen sichern»

Dass die Arbeitszeit erhöht werden soll, hat Manor-Chef Jérôme Gilg bereits am Dienstag im Interview mit «CH-Media» angekündigt. «Wir hoffen, dass das Personal diese Massnahme akzeptiert und ihn auch nachvollziehen kann.» Mit diesem Schritt könne man 100 Stellen sichern.

Zudem hätten die meisten Konkurrenten – Grossverteiler ausgenommen – bereits eine 42-Stunden-Woche. «Aber ja, es steht jedem frei, diese Vertragsänderung abzulehnen.»

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