US-Regierung bereitet mögliche Einführung eines Digital-Dollars vor

Die US-Regierung bereitet angesichts der rasanten Ausbreitung von Kryptowährungen die mögliche Einführung eines Digital-Dollars vor.

US-Präsident Joe Biden wollte am Mittwoch nach Angaben des Weissen Hauses ein entsprechendes Dekret unterzeichnen. Dieses ordne «Dringlichkeit bei Forschung und Entwicklung» für eine mögliche Digitalwährung der US-Notenbank an.

Das Dekret legt grundsätzlich eine umfassende Strategie für den Umgang mit Kryptowährungen fest. Das umfasst auch den Schutz von Verbrauchern, die Stabilität von Finanzmärkten und die Nutzung von Digitalwährungen durch Kriminelle.

Das Dekret werde die «Führungsrolle» der USA «bei Innovation und Regulierung des Ökosystems digitaler Vermögenswerte» sichern. Dies erklärten der Leiter des nationalen Wirtschaftsrats des Weissen Hauses, Brian Deese, und Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan.

Weltweit haben schon mehr als 100 Staaten Planungen oder Pilotprojekte für eine offizielle Digitalwährung gestartet. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschloss im Juli 2021 den offiziellen Start eines Pilotprojekts. Mit diesem soll die mögliche Einführung eines digitalen Euro vorbereitet werden.

Ein US-Regierungsvertreter wies den Eindruck zurück, dass die USA bei dem Thema spät dran seien. «Die Auswirkungen der möglichen Ausgabe eines Digital-Dollars sind tiefgreifend». Dies sagte er mit Blick auf die Rolle des Dollars als wichtigste Währung der Welt.

Kryptowährungen haben in den vergangenen Jahren ein enormes Wachstum verzeichnet. Nach Angaben des Weissen Hauses überstieg das Gesamtvolumen digitaler Vermögenswerte einschliesslich Digitalwährungen im vergangenen November die drei-Billionen-Dollar-Marke.

Fünf Jahre zuvor waren es noch 14 Milliarden Dollar. Den Angaben zufolge haben bereits 16 Prozent der Erwachsenen in den USA Kryptowährungen genutzt. Das sind rund 40 Millionen Menschen.