USA setzen Importzölle auf britische Produkte aus
Grossbritannien und die USA haben sich im Streit um Importzölle auf britische Produkte geeinigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Johnson hofft auf Schub für heimische Wirtschaft.
Für die kommenden vier Monate sollen die von Ex-US-Präsident Donald Trump eingeführten Sonderzölle auf schottischen Whisky oder Stilton-Käse entfallen. In dieser Zeit wollen die Regierungen in London und Washington nach eigenen Angaben in weiteren Verhandlungen eine «ausgeglichene Lösung» für den Handelsstreit finden.
Der britische Premierminister Boris Johnson begrüsste die Einigung als «fantastische Neuigkeit». Der Schritt werde den Herstellern der bislang von mit Zöllen belegten Produkten helfen, schrieb Johnson im Kurzbotschaftendienst Twitter. London hatte im Januar den ersten Schritt getan und auf Zollaufschläge auf US-Waren verzichtet.
Hintergrund ist ein jahrelanger Streit um öffentliche Beihilfen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus und seinen US-Konkurrenten Boeing. Die Welthandelsorganisation WTO hatte sowohl Washington als auch Brüssel erlaubt, als Vergeltung für illegale Staatshilfen Strafzölle zu erheben.
Die bisherige US-Regierung verweigerte sich nach Darstellung Brüssels einer Verhandlungslösung, um den Streit beizulegen. Beide Seiten führten deshalb infolge der jeweiligen WTO-Entscheidung die Aufschläge ein. Die US-Strafzölle hatten sich bislang neben Airbus-Flugzeugen gegen Produkte wie Wein, Käse und Olivenöl gerichtet. Der britische Premier Johnson strebt nach dem Brexit eine enge wirtschaftliche Bindung an die USA an.