Verbraucherzentrale Hamburg startet Abstimmung über «Mogelpackung des Jahres»
Die Verbraucherzentrale Hamburg ruft zum sechsten Mal zur Abstimmung über die «Mogelpackung des Jahres 2019» auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Fünf Produkte stehen zur Auswahl .
Verbraucherinnen und Verbraucher können bis zum 20. Januar online zwischen fünf Produkten wählen, bei denen die Unternehmen und der Handel die Preise so anhoben, dass dies möglichst unbemerkt bleibt. Die Zahl der Beschwerden zu versteckten Preiserhöhungen und überdimensionierten Verpackungen nimmt immer mehr zu, wie die Verbraucherzentrale mitteilte. 2019 gingen über 2500 Meldungen bei ihr ein.
Nominiert für die Mogelpackung des Jahres ist zum einen die Margarine «Rama Unser Meisterstück», die im kleineren Becher mit 350 statt 500 Gramm verkauft werde - sie sei bei gleichem Preis bis zu 43 Prozent teurer als andere Aufstriche von Rama, monieren die Verbraucherschützer.
Nummer zwei auf der Liste ist die Schokolade «Milka Darkmilk», die nur 85 Gramm schwer sei, aber aussehe wie eine 100-Gramm-Tafel. Sie koste dabei nicht weniger und sei so bis zu 18 Prozent teurer als viele andere Milka-Schokoladen, teilte die Verbraucherzentrale mit.
Ein weiterer Kandidat für den Negativpreis ist das Nudelgericht «Mirácoli» von Mars, da der Käse aus der Packung verschwunden und die Menge der Tomatensosse geringer geworden sei. Der Preis blieb nach Angaben der Verbraucherschützer gleich.
Die Nummer vier sind die «Frosties» von Kellogg, deren Füllmenge von 375 auf 330 Gramm reduziert worden sei. Bei gleichem Preis entspreche das einer Preiserhöhung von 14 Prozent. Die Grösse des Kartons habe sich nicht verändert, es stecke nur mehr Luft darin.
Auch der «Bio Direktsaft Karotte» von Hipp findet sich auf der Nominiertenliste: Der Inhalt der Flasche sei von 500 auf 330 Milliliter geschrumpft, kritisierte die Verbraucherzentrale, der Preis sei im Handel gestiegen. Unter dem Strich habe dies zu einem «drastischen Preisanstieg von bis zu 115 Prozent» geführt.
«Mogelpackungen durch versteckte Preiserhöhungen sind leider gang und gäbe in deutschen Supermärkten», sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Verbraucher würden mit dieser Masche ausgetrickst, denn die Pflichtangaben zum Inhalt seien oft nur im Kleingedruckten auf der Rückseite der Verpackung zu finden. «Freiwillige Hinweise zu verringerten Inhaltsmengen sucht man vergebens.»
Durch den stetig schrumpfenden Inhalt der Produkte entstünde ausserdem immer mehr Verpackungsmüll. «Auch der Handel mischt bei den versteckten Preiserhöhungen kräftig mit. Die Supermärkte legen schlussendlich fest, zu welchem Preis ein Produkt über die Ladentheke geht.» Das sei eine Win-win-Situation für Händler und Hersteller - auf Kosten der Verbraucher.