Verkäufe japanischer Autos in Südkorea im Juli zurückgegangen
In Südkorea sind vor dem Hintergrund des Handelskonflikts mit Japan die Verkäufe japanischer Autos zurückgegangen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bewohner bewerfen japanische Wagen aus Wut über Handelsstreit mit Kimchi.
Nach Angaben der südkoreanischen Vereinigung der Händler und Importeure (Kaida) ging der Absatz von Honda-Fahrzeugen im Juli um 33,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zurück, bei Toyota war es ein Minus von 32 Prozent. Lexus konnte im Vorjahresvergleich zwar zulegen, die Verkäufe des japanischen Autobauers schrumpften verglichen mit Juni aber um 24,6 Prozent.
Zwischen Japan und Südkorea war nach ersten Streitigkeiten vor vier Wochen schliesslich am Freitag vergangener Woche ein handfester Handelsstreit entbrannt. Beide Länder strichen sich gegenseitig von der Liste der bevorzugten Handelspartner und beschlossen damit Exportbeschränkungen. Hintergrund der Streitigkeiten ist Japans brutale Kolonisierung Koreas von 1910 bis 1945.
Gerichte in Südkorea urteilten kürzlich, japanische Firmen müssten Zwangsarbeiter entschädigen. Tokio erklärte, diese Frage sei schon vor Jahrzehnten abschliessend geklärt worden und erschwerte vor einem Monat bereits den Export bestimmter Güter nach Südkorea, die dort für die Produktion von Halbleiterchips und Smartphones genutzt werden. Mit der Streichung von der weissen Liste spitzte sich der Streit zu.
Bei Honda in Südkorea hiess es am Montag, das Unternehmen beobachte die Lage sorgfältig. Ein Sprecher von Toyota sagte, es sei «schwierig zu beurteilen», ob der Konflikt zwischen den beiden Ländern der einzige Grund für den Einbruch der Verkaufszahlen sei.
Die Bevölkerung schien ihren Unmut indes deutlich zu äussern: Südkoreanischen Medien zufolge wurden in dem Land zahlreiche japanische Autos beschädigt - und unter anderem mit dem traditionellen Kohl-Gericht Kimchi beworfen.