Viagogo-Opfer gewinnt vor Gericht
Viagogo liefert die falschen Tickets für eine Show. Doch auf die Beschwerden reagierte die Plattform nicht. Erst ein Gericht sorgt für Klarheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Viagogo-Kundin hat die falschen Tickets erhalten.
- Die Ticket-Plattform reagierte auf die Anfragen der Kundin nicht.
- Ein Gericht verdonnerte die Plattform, das Geld für die Tickets zurückzuerstatten.
Immer Ärger mit Viagogo. Eine Kundin bestellte auf dem Portal zwei Tickets für Basel-Tattoo – gute Plätze mit einem Stückpreis von über 100 Franken
Doch daraus wird nichts. Anders als bestellt, erhält sie die billigsten Plätze für 39 Franken. Das will sie sich nicht gefallen lassen und versucht, die Tickets zu retournieren.
Bei Viagogo geht allerdings niemand ran, berichtet der «Kassensturz». Die Frau schickt darum einen eingeschriebenen Brief. Eine Antwort bleibt aus.
Viagogo ist eine Wiederverkaufsbörse für Tickets. Über Preise und Angebot entscheiden die einzelnen Anbieter. Das sorgt regelmässig für schlechte Schlagzeilen: Überrissene Preise, Tickets für abgesagte Veranstaltungen. Die Stiftung für Konsumentenschutz hat darum bereits zwei Mal Strafanzeige eingereicht.
Klage gegen Viagogo in Genf
Im Fall der Tattoo-Tickets lässt die Kundin nicht locker. Da die Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde, ermöglichte der Veranstalter eine Zurückerstattung.
Die geprellte Kundin verlangte von Viagogo 268 Franken zurück. Keine Reaktion. Darauf betreibt sie das Unternehmen. Erneut keine Reaktion.
Doch sie gibt nicht auf und reicht am Gericht Klage ein. Im Frühjahr die Erleichterung: Die Richterin entscheidet, dass Viagogo die Tickets bezahlen muss. Gegenüber dem Konsumentenmagazin sagt die geprellte Kundin: «Das hat mich mit Stolz erfüllt, dass ich dieses Verfahren gewonnen habe.»
In einer Stellungnahme gegenüber dem «Kassensturz» geht Viagogo nicht auf den konkreten Fall ein. Es werde auf der Webseite deutlich angegeben, dass Viagogo die Preise nicht bestimme. Und: «Tickets, die zu unangemessenen Preisen angeboten werden, erhalten die meiste Medienaufmerksamkeit, werden aber nur sehr selten, wenn überhaupt, verkauft.»