Vorbereitungen für Börsengang laufen laut Sunrise-CEO nach Plan
Die Vorbereitungen für den Börsengang von Sunrise im vierten Quartal 2024 laufen nach Plan.
Vier Jahre nach der Übernahme durch Liberty Global wird Sunrise wieder unabhängig. Die entsprechenden Vorbereitungen für einen Börsengang im vierten Quartal 2024 laufen laut CEO André Krause nach Plan.
Ansonsten gebe es aber nichts grundlegend Neues zu berichten, sagte der Manager am Donnerstagmorgen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Nach der Veröffentlichung des Angebotsprospekts findet am 9. September ein Kapitalmarkttag statt. Dort will die Konzernführung Investoren und Anlegern den Gang aufs Börsenparkett schmackhaft machen.
Mit Blick auf das zweite Quartal verwies Krause unter anderem auf das Thema Kundenbindung: Trotz eines wettbewerbsintensiven Umfelds sei es gelungen, die Abwanderungsquote in allen Geschäftsbereichen zu senken, betonte er. Dies sei auch darauf zurückzuführen, dass sich Sunrise in vielerlei Hinsicht stark verbessert habe. Als Beispiel nannte Krause den Kundenservice.
Dieser verfüge nun über eine höhere «First Time Right»-Quote, die mittlerweile bei über 90 Prozent liege. Diese Quote beschreibt den Anteil der Kundenanfragen, die beim ersten Kontakt vollständig und zufriedenstellend gelöst werden können.
Optimierung interner Prozesse
Die Steigerung der Quote ist somit ein Indikator dafür, dass Sunrise die internen Prozesse optimiert hat, um Kundenanliegen effizienter zu lösen. Dies trägt nicht nur zur Kundenzufriedenheit bei, sondern senkt auch die Kosten für das Unternehmen, da weniger Folgekontakte nötig sind.
Andererseits könne die Kundenzufriedenheit in Zukunft weiter steigen, da Sunrise ab August 2024 schnellere Internetgeschwindigkeiten anbieten werde. Darunter ist etwa ein neues Produkt mit 2,5 Gbit/s.
Noch höhere Geschwindigkeiten sind für Haushalte in Gebieten mit Glasfaseranschluss möglich, werden aber derzeit nur von einer kleinen Kundengruppe genutzt. Denn viele Endgeräte, insbesondere ältere oder mobile Geräte, sind noch nicht in der Lage, die verfügbaren Geschwindigkeiten voll auszunutzen.
Markt und Preiswettbewerb
Krause erklärte in dem Gespräch auch, dass der Markt noch stark von Sonderaktionen geprägt sei. Viele Kunden würden vor allem über aggressive Preiskampagnen gewonnen. Dies habe dazu geführt, dass der Preis zum dominierenden Wettbewerbsfaktor geworden sei und Kunden oft nur aufgrund von Aktionen zu einem anderen Anbieter wechselten.
Diese Abhängigkeit von Aktionen sei jedoch nicht nachhaltig. Er erläuterte, dass das Unternehmen an Strategien arbeite, um sich mittelfristig weniger davon abhängig zu machen und sich stärker über andere Differenzierungsmerkmale zu positionieren.
Der Manager wies darauf hin, dass die Produkte von Sunrise gemessen an der täglichen Nutzung und dem Nutzen für den Kunden eigentlich günstig seien. Ein durchschnittlicher Kunde benutze die Internetdienste von Sunrise mehrere Stunden pro Tag, die Kosten – ebenfalls pro Tag – lägen oft nur bei 1 bis 3 Franken.