VW im Umbruch: Fokus auf Elektromobilität und US-Markt
VW kämpft mit sinkenden Gewinnen und plant tiefgreifende Umstrukturierungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Elektromobilität voranzutreiben.

Der deutsche Autobauer Volkswagen steht vor enormen Herausforderungen. Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete das Unternehmen einen drastischen Gewinnrückgang von 30,6 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro (rund 12 Milliarden Franken).
Gestiegene Produktionskosten und eine schwächelnde Nachfrage in China belasten die Bilanz. Trotz eines leichten Umsatzanstiegs auf 324,7 Milliarden Euro (rund 314 Milliarden Franken).
Chinas Marktrückgang
Die Verkäufe in China, dem wichtigsten Markt für VW, sanken um fast 10 Prozent, wie der «Merkur» meldet.

Dies verdeutlicht die zunehmenden Schwierigkeiten des Konzerns im Wettbewerb mit lokalen Elektroauto-Herstellern wie BYD.
VW: Umstrukturierung und Kostensenkung
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, plant Volkswagen einschneidende Massnahmen. Bis 2030 sollen in Deutschland etwa 35'000 Stellen abgebaut werden.
Dies soll durch «freiwillige Trennungen» und Frühpensionierungen erreicht werden, ohne Werksschliessungen oder betriebsbedingte Kündigungen.
Der Konzern beabsichtigt, die jährliche Produktion in deutschen Werken um mehr als 700'000 Fahrzeuge zu reduzieren. Diese Schritte sind Teil eines umfassenden Kostensenkungsprogramms, das bereits Ende 2023 initiiert wurde.
Fokus auf Elektromobilität und US-Markt
Trotz der Herausforderungen hält Volkswagen an seiner Strategie fest, in der Elektromobilität führend zu werden. Darüber berichtet der «Merkur».

Bis 2026 plant der Konzern Investitionen von über 15 Milliarden Euro (rund 14 Milliarden Franken). Für die Entwicklung neuer Elektrofahrzeuge und den Ausbau der Batteriefertigung.
VW setzt auf US-Markt
Ein besonderer Fokus liegt auf dem US-Markt. Dort möchte VW seinen Marktanteil bis 2030 von derzeit 4 auf 10 Prozent steigern.
Zur Unterstützung dieses Ziels investiert Volkswagen 4,8 Milliarden Euro (rund fünf Milliarden Franken) in eine Batteriefabrik in Ontario, Kanada.
Ausblick und Herausforderungen
Für 2025 prognostiziert Volkswagen einen Umsatzanstieg von etwa 5 Prozent und eine operative Rendite zwischen 5,5 und 6,5 Prozent. Diese Prognose berücksichtigt nicht mögliche Auswirkungen geplanter US-Zölle.

Die geplanten Zölle der Trump-Administration auf Importe aus Mexiko und der EU stellen ein erhebliches Risiko für VW dar.
Dennoch zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich, aufgrund seiner starken Präsenz in den USA von dortigen Investitionen profitieren zu können.