Jungfreisinnige fordern Testlauf-Abbruch an Bahnhofstrasse
Der Versuchsbetrieb an der Bahnhofstrasse sei gescheitert, sagen die Jungfreisinnigen Aarau-Lenzburg-Kulm. Nun fordern sie Massnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Für die Jungfreisinnigen ALK ist der Testlauf an der Bahnhofstrasse gescheitert.
- Sie fordern deshalb den sofortigen Abbruch des Versuchsbetriebs.
- Das ständige Chaos gefährde Menschen und führe immer wieder zu Eskalationen.
Bereits zu Beginn des Versuchsbetriebs an der Bahnhofstrasse waren die Bedenken bei den Jungfreisinnigen in der Region gross. Dies lässt sich aus einem Instagram-Beitrag des Sektionsaccounts vom 5. September entnehmen.
Die angestrebten Ziele des Testbetriebs wären zwar sehr im Sinne der Jungfreisinnigen gewesen: «weniger Regulierungen, mehr Rücksichtnahme und Eigenverantwortung». Leider hätten sich in der Zwischenzeit die Befürchtungen der Partei bewahrheitet. Der dringende Appell der Interessensgemeinschaft «City-Märt» sei alarmierend. Es brauche jetzt umgehend eine Kurskorrektur, fordern die Jungfreisinnigen deshalb.
Abwertung des Einkaufsstandorts Aarau muss verhindert werden
In den vergangenen Jahren hat Aarau gemeinsam mit dem Standortmarketing zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Attraktivität als Einkaufsstandort zu steigern. Nun seien diese positiven Entwicklungen in Gefahr, wenn die Kantonshauptstadt im Verkehrschaos versinke, so die Jungfreisinnigen.
Als Massnahme fordert die Interessensgemeinschaft «City-Märt», dass der Verkehrsdienst «ab sofort jeden Tag ab 15 Uhr eingesetzt» werden muss. Besonders frustrierend sei für das lokale Gewerbe, dass sich die Situation stetig verschlechtere, statt verbessere. Zudem habe man nicht das Gefühl, dass Stadt und Kanton ihre Bedenken nicht ernst nehmen: «Man lässt es einfach laufen.»
Sorgen aus dem Gewerbe ernst nehmen – Verkehrssicherheit hat oberste Priorität
Richtigerweise betone die Interessensgemeinschaft «City-Märt» auch die zunehmenden Verkehrssicherheitsprobleme. Gerade in der Winterzeit, wo es früher dunkel wird, werde die Verständigung schwierig, schreiben die Jungfreisinnigen weiter. Insbesondere für ältere Menschen oder Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung werde die Bahnhofstrasse ohne Fussgängerstreifen besonders gefährlich.
Durch das «ständige Chaos» scheinen sich auch die Gemüter zu erhitzen, es komme immer wieder zu verbalen und körperlichen Eskalationen. Das Motto «Mitenand statt Gägenand» scheine den Praxistest nicht zu bestehen, ist sich die Jungpartei sicher. Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft seien dies denkbar schlechte Voraussetzungen für das lokale Gewerbe: «Daher ist nun unverzüglich die Notbremse zu ziehen.»
Sofortiger Abbruch des Testbetriebs an der Bahnhofstrasse
Auch wurde der Testlauf an sich durchaus aus nachvollziehbaren und begrüssenswerten Motiven lanciert. Man müsse nun aber nach einigen Monaten Praxistest festhalten, dass sich der Testbetrieb nicht bewährt habe, sagen die Jungfreisinnigen abschliessend.
Sie empfehlen der Aarauer Bevölkerung, ihre Meinung in der Umfrage des Kantons kundzutun. Es liege an der Stadt und dem Kanton, die Sorgen aus Bevölkerung und Gewerbe ernst zu nehmen. Man müsse diesen Testbetrieb deshalb so bald wie möglich beenden.