Zurück aus dem Lockdown: Das Slam-Kabarett Duo InterroBang‽ will mit seinem Stück «Im Garten Reden» das Publikum zum Lachen und zum Nachdenken bringen.
InterroBang‽
Manuel Diener (rechts) mit seinem Bühnenpartner Valerio Moser. - Fotografie: Pierre Lippuner/Lisa Roth
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Manuel Diener aus Bad Zurzach ist vielfach ausgezeichneter Slam Poet, Kabarettist und Germanist. Mit seinem Bühnenpartner Valerio Moser tritt er als «Interrobang» am 23. Oktober in Würenlos auf.

Mit Nau.ch spricht er über Auftritte auf Zoom, seine Motivation und das schlechteste Publikum in seiner Karriere.

Nau.ch: Während des Lockdowns fielen sämtliche Veranstaltungen aus. Manche Künstler nutzten die Chance als Kreativpause. Wie war das bei euch?

Manuel Diener: Ich hatte einen Stream-Auftritt in Zusammenarbeit mit einem Kulturhaus. Ich sprach also in eine Kamera hinein, anstatt zu einem Publikum. Das war schon etwas seltsam, denn als Spoken-Word-Künstler ist die Interaktion mit dem Publikum sehr wichtig.

Es gibt mir ständig sehr direkte Rückmeldungen. Finden Sie mich lustig? Schweife ich ab? Das fehlt bei Online-Auftritten schon.

Ich habe während des Lockdowns viel geschrieben.

Nau.ch: Inzwischen gibt es wieder die eine oder andere Veranstaltung. Muss man als Slam Poet-Kabarettist eine «Rampensau» sein?

Manuel Diener: Auf der Bühne muss man eine Show liefern. Aber im Alltag heisst das nicht, dass ich ständig «on» sein muss.

Im Gegenteil – Menschen, die mich kennenlernen, sind überrascht, dass ich auf der Bühne stehe.

Mir macht das Schreiben der Texte fast noch mehr Spass als das Performen.

Interrobang
IM GARTEN REDEN vom Duo InterroBang. - Fotografie: Fabian Hugo, Grafik: Alexandra Theiler

Nau.ch: Du bringst professionell Menschen zum Lachen. Was bringt dich zum Lachen?

Manuel Diener: Menschen aus meinem Umfeld in Alltagssituationen. Die inhärente Komik und das «Echte» sind häufig die Inspiration für meine Texte.

Auf der Bühne ist dann natürlich vieles einstudiert. Aber wenn die Alltagskomik auf die Bühne tritt – dann wird es meistens lustig.

Nau.ch: Neben dem Lachen: Welche Reaktion möchtet ihr beim Publikum auslösen?

Manuel Diener: Wir möchten die Leute auch zum Nachdenken bringen. Mit Humor kann man die Menschen schön aufweichen. Das ist optimal, um ihnen auch mal eine wichtige Botschaft mitzugeben.

Nau.ch: Welches war das schwierigste Publikum, das du je hattest?

Manuel Diener: Künstler sind auf der Bühne sehr verletzlich. Wenn das Publikum nicht zuhören will, ist das immer schwierig. Die Aufmerksamkeit lässt sich ja nicht einfordern.

Wir waren einmal ein Programmpunkt zwischen Bauchtanzgruppe und Partyband. Das Publikum war betrunken und in Festlaune. Das Letzte, was sie tun wollten, war uns zuzuhören … das war ziemlich unangenehm. Aber natürlich ist die Geschichte in unserem Bühnenprogramm gelandet!

InterroBang‽ ist am 23. Oktober 2020 in der Alten Kirche Würenlos zu Gast.

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