FCB – Timm Klose: «In dieser Situation ist kein Spieler interessant»
Der FC Basel steckt weiter tief in der Krise und im Tabellenkeller der Super League. Routinier Timm Klose, nun bei der U21, hat eine Warnung für die Spieler.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Basel bleibt in der Super League weiterhin das Tabellenschlusslicht.
- Auch gegen Servette findet der FCB nicht in die Erfolgsspur zurück.
- Trainer Heiko Vogel ist nach drei Spielen nicht nur punktelos, sondern sogar ohne Tor.
Der FC Basel hat seine Formkrise auch in der Länderspielpause nicht abschütteln können: Die Bebbi unterliegen zuhause gegen Servette mit 0:1, die Bilanz unter Interims-Trainer Heiko Vogel ist traurig. Aus drei Spielen resultieren null Punkte, null Tore, dafür sieben Gegentore. Basel ist Tabellenschlusslicht und seit acht Spielen sieglos.
Einer, der genau weiss, wie es aktuell am Rheinknie läuft, ist Timm Klose. Der 35-Jährige ist Anfang des Jahres nach dem Abschied von Bristol City zu seinem Ex-Club zurückgekehrt. In Basel spielt der Abwehr-Routinier mittlerweile in der U21, trainierte aber in der Länderspielpause mit der ersten Elf.
«Es ist natürlich auch eine Frage des Kopfes», meint Klose bei «FCB Total» auf «telebasel». Im Training mit der Super-League-Mannschaft während der Länderspielpause habe er gesehen, «dass Qualität da ist», so Klose. «Die Frage ist einfach: Wie bringst du diese Qualität am Tag X auf den Platz?»
«Dann bist du wieder in diesem Strudel drin»
Dabei sei vor allem die Mentalität der Spieler gefragt. «Du gehst in das Spiel hinein und willst es unbedingt gewinnen. Und dann klappt vielleicht das Eine oder Andere nicht, wie du es dir vorstellst. Dann liegst du plötzlich mit 0:1 im Rückstand und bist wieder in diesem Strudel drin», schildert Klose.
Für die Situation von Trainer Heiko Vogel hat er aber Verständnis. «Automatismen sind das A und O – Heiko hatte noch nicht so viel Zeit. Er hat die Mannschaft jetzt übernommen und versucht, einen neuen Input zu geben. Das braucht natürlich Zeit, bis die Spieler das im richtigen Tempo umsetzen können.»
«Er darf die Spieler jetzt nicht verlieren», so die Warnung des 35-Jährigen an Heiko Vogel. «Wenn er die Spieler verliert, ist sowieso ein Strudel da. Dann geht es nur noch in eine Richtung, und das ist abwärts», meint Klose. Deshalb müsse Vogel das Positive hervorheben: «Er ist jetzt eher der Mentaltrainer, der die Spieler aus dem Loch holen muss.»
Fehlt den Spielern die Identifikation mit dem FCB?
Klose nimmt aber auch die zahlreichen Neuzugänge in die Pflicht, denen mancher fehlende Identifikation mit dem FCB attestiert. «In so einer Situation, wie sich der FCB im Moment befindet, muss man den Spielern eines sagen: Es ist keiner interessant, wenn du in der Super League Letzter bist.»
Wer sich bei grossen Clubs auf den Wunschzettel spielen wolle, müsse in Basel erfolgreich sein. «Das muss eine Mannschaft kapieren. Vor allem die Spieler, die nicht wissen, was es heisst, für den FCB zu spielen. Wenn es als Mannschaft nicht funktioniert, wirst du auch als Einzelspieler keinen Erfolg haben.»