Genf sagt Ja und Bern sagt Nein zu 24-wöchigem Elternurlaub
Genf in der Vorreiterrolle: Der Kanton führt die 24-wöchige Elternzeit ein. Eine ähnliche Initiative in Bern wurde vom Stimmvolk abgelehnt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Genf wurde eine Initiative für mehr Elternzeit der GLP angenommen.
- Sie garantiert 24 Wochen Elternzeit.
- Im Kanton Bern wurde eine vergleichbare Vorlage von der SP abgelehnt.
Der Kanton Genf führt als erster Kanton schweizweit eine 24-wöchige Elternzeit ein. Eine Initiative der Grünliberalen wurde angenommen. Im Kanton Bern wurde dagegen eine SP-Initiative mit dem gleichen Ziel verworfen. Die Initiative der Grünliberalen wurde im Kanton Genf von allen 45 Gemeinden mit einer Ja-Mehrheit von 57,9 Prozent der Stimmen angenommen.
Das Volksbegehren ermöglicht es, den 16-wöchigen kantonalen Mutterschaftsurlaub um acht Wochen zugunsten des anderen Elternteils zu ergänzen, einschliesslich des zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs, der seit 2021 auf Bundesebene gilt. Von diesen acht zusätzlichen Wochen gehen sechs Wochen obligatorisch an den anderen Elternteil, der keine Mutterschaftsversicherung hat. Zwei Wochen würden nach Wunsch der Eltern aufgeteilt.
Vergleichbare Initiative in Bern abgelehnt
Im Kanton Bern dagegen wurde eine vergleichbare Initiative der SP mit einer Zweidrittels-Mehrheit abgelehnt. Die Initiative verlangte die Einführung einer bezahlten 24-wöchigen Elternzeit, die zusätzlich zum eidgenössischen Mutter- und Vaterschaftsurlaub hätte bezogen werden können. Jeder Elternteil hätte je sechs Wochen erhalten, die restlichen zwölf Wochen hätten Mutter und Vater frei unter sich aufteilen können.
Die bürgerlichen Parteien waren der Meinung, dass wenn eine Elternzeitinitiative umgesetzt werden solle, dann müsse dies auf Bundesebene geschehen. Für die Mitte-links-Parteien und die Gewerkschaften hätte die Initiative die Gleichstellung der Geschlechter gefördert, indem die Betreuungsarbeit besser auf die beiden Eltern hätte aufgeteilt werden können.