Claudio Schmid: Ex-SVP-Chefstratege wechselt zu Mass-Voll
Nach 30 Jahren wechselt Claudio Schmid von der SVP Bülach zum umstrittenen Mass-Voll-Verein.
Das Wichtigste in Kürze
- Claudio Schmid hat seine SVP-Mitgliedschaft nach 30 Jahren beendet.
- Der ehemalige Kantonsrat der SVP Bülach wechselt zu Mass-Voll.
- Der Verein ist vor allem für ihre Skepsis gegenüber Corona bekannt.
Claudio Schmid, ehemaliger Kantonsrat der SVP Bülach, hat seine Mitgliedschaft nach 30 Jahren auf Eis gelegt. Stattdessen schliesst er sich der Gruppe Mass-Voll an, die für ihre Skepsis gegenüber Corona-Massnahmen bekannt ist. «Ich teile die unerschrockenen Freiheitspositionen der Gruppe», erklärt Schmid gegenüber dem «SonntagsBlick».
Verlust von Freiheitspositionen bei SVP und FDP
Schmid kritisiert, dass sowohl die SVP als auch die FDP diese Positionen verloren hätten. Nicolas Rimoldi, Leiter von Mass-voll und selbsternannter Freiheitskämpfer, ist in den letzten Monaten durch seine Nähe zu Rechtsextremen aufgefallen.
Bekannt als Provokateur am rechten Rand war Schmid 2020 noch Impulsgeber und Strategiechef der Zürcher SVP-Kantonsratsfraktion. Nun sieht er sich zur christlich-konservativen EDU als Architekt hinter einer Listenverbindung mit anderen massnahmenkritischen Parteien.
Gemeinsame Chancen für Nationalratssitz
Allein haben diese keine Chance, sagt Schmid. Gemeinsam könnten sie jedoch fünf bis sechs Prozent der Wählerschaft gewinnen. Möglicherweise könnten sie so einen Nationalratssitz erringen – ein Vorteil auch für die SVP.
Schmids Annäherung an Massnahmenkritiker scheint nicht auf deren Haltung zur Pandemie zurückzuführen zu sein. Er betont seine pragmatische Haltung während der Pandemie und seine Unterstützung für Natalie Rickli (SVP), Gesundheitsdirektorin des Kantons Zürich.
Kritik an Trägheit innerhalb der SVP
Seine Entscheidung könnte eher aus Unzufriedenheit mit dem Kurs seiner bisherigen Partei resultieren: Die SVP ist träge geworden, schreibt er in einem Kommentar auf Facebook. Insbesondere kritisiert er den Fokus auf landwirtschaftliche Interessen innerhalb seiner ehemaligen Partei.