Gemeinde Niederhasli warnt vor giftigen invasiven Neophyten
Wie die Gemeinde Niederhasli schreibt, bedrohen invasive Arten wie das Schmalblättrige Greiskraut und das Einjährige Berufkraut die lokale Flora und Fauna.
Das Schmalblättrige Greiskraut ist eine gebietsfremde invasive Pflanze aus Südafrika. Diese für das Vieh giftige Art wurde ungewollt mit dem Handel von Schafwolle eingeschleppt.
In der Schweiz verbreitet sie sich hauptsächlich entlang von Strassen und Bahnlinien, aber auch auf offenen, kargen Flächen.
Vermehrt kommt das Greiskraut auch auf Wiesen und Weiden vor und verdrängt einheimische Pflanzen.
Diese mehrjährige Art erreicht eine Höhe von 40 bis 100 Zentimeter. Diese Pflanze ist stark verzweigt und wächst zunächst entlang des Bodens.
Merkmale und Bekämpfung
Sie zeichnet sich durch gelbe Blütenköpfchen aus, von denen sich jeweils eines pro Zweig befindet. Die Köpfchen haben einen Durchmesser von 1,5 bis 2,5 Zentimetern.
Die Blätter sind schmal und ungeteilt, oft mit einem bläulichen Schimmer. Das Schmalblättrige Greiskraut blüht kontinuierlich von Juni bis November.
Einzelne Pflanzen sollten herausgerissen und im Müllsack entsorgt werden. Bei grösseren Beständen wird empfohlen, einen Fachmann hinzuzuziehen.
Blühende Pflanzen dürfen auf keinen Fall liegen gelassen oder kompostiert werden.
Das Einjährige Berufkraut
Das Einjährige Berufkraut ist eine gebietsfremde invasive Pflanze, die sich stark ausbreitet.
Aus Einzelpflanzen entstehen schnell dichte Bestände, welche die wertvolle, standorttypische Vegetation verdrängen.
Betroffen sind vor allem die Landwirtschaft, Naturschutzflächen, Magerwiesen, Strassenränder, Flachdächer und Industriebrachen.
Merkmale des Einjähriges Berufkrauts
Diese Pflanze zeichnet sich durch behaarte Stängel aus, die bis zu 1,5 Meter hochwachsen und oben verzweigt sind.
Die hellgrünen Blätter sind ebenfalls behaart und grob gezähnt am Rand.
Die Blütenkörbchen sind etwa ein bis zwei Zentimeter breit und bestehen aus vielen schmalen Zungenblüten, die weiss bis lila gefärbt sind.
Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober. Um diese Pflanze zu kontrollieren, sollten die Exemplare mit Wurzeln herausgerissen oder mehrmals gemäht werden.
Es ist wichtig, sie nicht zur Samenbildung gelangen zu lassen.
Richtig entsorgen, um Ausbreitung zu verhindern
Die Pflanze muss ohne Knospen, Blüten oder Samen entweder über die Kompostierung oder die Grünabfuhr entsorgt werden.
Falls die Pflanze Knospen, Blüten oder Samen aufweist, ist nur die Entsorgung über die Grünabfuhr oder der Kehrricht möglich.
Es ist wichtig, keine Haufen liegen zu lassen, da die Blüten Samen bilden können.
Bekämpfung des invasiven Kirschlorbeers
Der Kirschlorbeer ist eine gebietsfremde invasive Pflanze, die ursprünglich aus dem Gebiet der Türkei stammt und mit dem Zierpflanzenhandel nach Mitteleuropa kam.
Der immergrüne Strauch wird gerne als Sichtschutzhecke in Privatgärten und öffentlichen Anlagen verwendet. Durch die Versamung werden jedoch auch die Wälder bedroht.
Mit seinem dichten Blattwerk nimmt der Kirschlorbeer den kleineren Pflanzen auf dem Waldboden das Licht weg. Das hat insbesondere Folgen für die Waldverjüngung.
Auf Kirschlorbeer soll verzichtet werden
Die Popularität des Kirschlorbeers in Privatgärten ist für die Artenvielfalt der einheimischen Insekten ein Problem.
Zwar produzieren die Sträucher viele Blüten, die gerne von Bienen besucht werden.
Doch seine Blätter sind giftig und werden von den hiesigen Schmetterlingsraupen und Käfern gemieden.
Um die Insektenvielfalt zu fördern, ist es daher ratsam, auf Kirschlorbeer zu verzichten und eine einheimische Alternative anzubieten.
Prävention ist entscheidend
Es wird empfohlen, auf die Verwendung von Kirschlorbeer im Garten zu verzichten. Insekten und Vögel profitieren davon, da einheimische Arten für sie viel wertvoller sind als fremde.
Als Alternativen für Kirschlorbeer können Eibe, Liguster, Hagebuche, Buche, Weissdorn, Heckenkirsche, Salweide sowie Mischhecken mit einheimischen Sträuchern verwendet werden, die mit Efeu durchwachsen sind.
Die weissen Blütenstände sollten rechtzeitig abgeschnitten und im Müllsack entsorgt werden, um die weitere Verbreitung des Kirschlorbeers durch die dunklen Früchte zu verhindern.
Gemeinde braucht Hilfe zur Eindämmung invasiver Pflanzen
Zur Überwachung und Eindämmung des Einjährigen Berufkrauts sowie des Greiskrauts ist die Unterstützung der Bevölkerung von entscheidender Bedeutung.
Bürger werden gebeten, jeden Verdacht oder Fund umgehend telefonisch der Abteilung Bau und Umwelt zu melden.
Für eventuelle Fragen steht die Gemeinde gerne zur Verfügung.