Bündner-Jubel über einfacheren Wolfabschuss

Melisa Zec
Melisa Zec

Chur,

Der Wolfsbestand in der Schweiz wächst schnell an, vor allem in den Bergkantonen – jetzt tritt der erste Teil des neuen Jagdgesetzes in Kraft.

Wolf
Der Bundesrat hat eine Anpassung der Jagdverordnung beschlossen: Wölfe können auch präventiv abgeschossen werden. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat setzt den ersten Teil des revidierten Jagdgesetzes per 1. Dezember in Kraft.
  • Demnach dürfen Kantone Wölfe erlegen, bevor jeglicher Schaden entstanden ist.
  • Ein Minimalbestand von zwölf Rudeln ist in der ganzen Schweiz vorgesehen.

In der Schweiz sorgt kaum ein Tier für so viel Aufsehen wie der Wolf. Die einen fordern, dass Mensch und Tier ihren Lebensraum teilen sollten, während andere das Raubtier als Ärgernis oder Gefahr sehen.

Bauern in den Bergkantonen, deren Nutztiere oft Opfer von Wölfen werden, haben lange auf erleichterte Abschussbedingungen gedrängt. Jetzt hat der Bundesrat eine Anpassung der Jagdverordnung beschlossen.

Ab dem 1. Dezember wird es möglich sein, Wölfe präventiv zu töten – also bevor sie Schaden anrichten können. Dies teilte Umweltminister Albert Rösti an einer Medienkonferenz am Mittwochnachmittag mit. Auch die Auslöschung ganzer Rudel wird ermöglicht, wenn es eine Gefahr darstellt.

Minimalbestand von zwölf Rudeln in der Schweiz vorgesehen

Rösti betonte die Dringlichkeit dieser Änderung und sagte an der Medienkonferenz: «Wenn wir jetzt nicht sofort handeln, geht das Wachstum der Wolfspopulation rasch weiter und hinterlässt untragbare Schäden.»

Finden Sie es gut, dass Wölfe präventiv geschossen werden dürfen?

Im Jahr 2020 hat das Volk eine Revision des Jagdgesetzes abgelehnt. Doch ein deutlicher Anstieg der Wolfspopulation soll das Parlament wieder aktiviert haben. Aktuell gibt es über 300 Tiere in 32 Rudeln – mehr als dreimal so viele wie 2020, heisst es.

Die neue Jagdverordnung sieht einen Minimalbestand von zwölf Rudeln in der ganzen Schweiz vor.

Reaktionen auf die neue Regelung

Arno Puorger vom Bündner Amt für Jagd und Fischerei begrüsst den Entscheid des Bundes und sagt gegenüber «FM1Today»: «Wir haben uns seit Jahren für eine proaktive Lösung mit Präventivabschüssen eingesetzt.» Er kündigte an, dass alle Rudel im Kanton überprüft werden, ob sie die Bedingungen für eine Dezimierung oder Auslöschung erfüllen.

Trotz der neuen Regelung wird das Thema Wolf weiterhin für emotionale Debatten sorgen. Kritiker werfen dem Parlament vor, den Volkswillen zu missachten. Bundesrat Rösti hofft jedoch, dass die Wölfe durch die Gefahr eines Abschusses scheuer werden würden.

Abschüsse dürfen nur von Fachpersonal vorgenommen werden. Arno Puorger bestätigte gegenüber «FM1Today», dass mittelfristig mehr Personal benötigt werde, um die Wolfsregulierung umzusetzen.

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Kommentare

User #3476 (nicht angemeldet)

Ist Rösti auch geschützt

User #3476 (nicht angemeldet)

Nein das ist traurig. Aber es gibt immer Lösungen

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