Smart City Luzern Nord nimmt am Seetalplatz Gestalt an
Der Seetalplatz in Emmen wandelt sich vom Verkehrsknotenpunkt zum urbanen Stadtquartier. Es entstehen neue Wohn-, Arbeits- und Erholungsräume.

Wie die Gemeinde Emmen mitteilt, was früher nur als Drehscheibe aus den Verkehrsmeldungen bekannt war, verwandelt sich nach und nach in ein modernes Viertel.
Seit 15 Jahren arbeiten verschiedene Akteure daran, die Vision der Smart City Luzern Nord zu verwirklichen. Ziel ist es, ein lebendiges, nachhaltiges Zentrum am Fluss zu entwickeln, mit attraktiven Wohn-, Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten.
Von der Hochwasserkatastrophe zur Aufwertung der Umgebung
Sechs Jahre alt war der heutige Gebietsmanager, als das Jahrhunderthochwasser von 2005 die Region traf. Am Seetalplatz, wo die Reuss und die Kleine Emme zusammenfliessen, bahnte sich das Wasser seinen Weg durch die Strassen und hinterliess ein Bild der Verwüstung.
Heute sind aus den darauffolgenden Hochwasserschutzmassnahmen attraktive Naherholungsgebiete wie der Reusszopf oder der Nordpol entstanden.
Das Gebiet hat sich zu einem beliebten Ort entwickelt, der die ganze Region bereichert. Veranstaltungen, darunter Design- und Gewerbeausstellungen, organisiert von Institutionen wie der Spinnerei oder dem Akku, ziehen Besucherinnen und Besucher an.
Die Gastronomieszene floriert und trägt zur Aufenthaltsqualität bei. Der Seetalplatz ist heute viel mehr als ein Verkehrsknotenpunkt oder blosser Kinostandort.
Nachhaltige Entwicklung mit innovativer Energieversorgung
Die bereits umgesetzten und konkret geplanten Vorhaben seien Meilensteine auf dem Weg zu einer lebendigen, urbanen Gemeinde – ganz im Sinne der Vision Emmen 2033. Diese sieht vor, mutig neue Wege zu beschreiten und gemeinsam einen Ort zu gestalten, wo Menschen sich und ihre Ideen verwirklichen können.
Daneben gilt es, mit gezielten Massnahmen die Siedlungs- und Aufenthaltsqualität zu verbessern. Dennoch gäbe es in der Umsetzung Herausforderungen, insbesondere, wenn unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen.
Ein herausragendes Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung ist die Viscosistadt. Hier liegt die Hochschule Luzern für Design, Film und Kunst nur wenige Schritte von einem Industriewerk mit Dreischichtbetrieb entfernt – verbunden durch innovative Energielösungen.
Im Bestreben nach einer smarten und nachhaltigen Energieversorgung erfolgt das Heizen und Kühlen der Gebäude über einen Wärmeverbund, der Abwärme aus der Industrie nutzt und mit Grundwasser kombiniert.
Es entstehen neue Wohnungen und Arbeitsplätze
Mit der geplanten Eröffnung der kantonalen Verwaltung im Juni 2026 wird insbesondere der Seetalplatz weiter an Bedeutung gewinnen. Täglich werden bis zu 1500 Menschen zusätzlich hierherpendeln. Daneben entstehen 1500 neue Wohnungen und nochmals rund 2500 Arbeitsplätze.
Die Luzerner Kantonalbank errichtet mit dem Projekt Metropool einen neuen regionalen Standort, eine skandinavische Hotelkette baut im Emmenbaum ein Hotel und möchte verstärkt Touristen anziehen.
Trotz der dichten Bebauung wird Wert auf Grünflächen und Freiräume gelegt. Im Emmenpark ist eine Aufwertung in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern geplant.
Mobilität als Schlüssel für den Wandel
Die Grundlage für einen reibungslosen Wandel in Luzern Nord bildet ein durchdachtes Mobilitätskonzept. Der Bahnhof Emmenbrücke wird mit Car-Sharing-Angeboten und einer öffentlichen Veloabstellanlage mit bis zu 600 Plätzen zur zentralen Verkehrsdrehscheibe ausgebaut.
Direkt daneben, in der Schützenmatt, sind rund 1000 weitere Veloabstellplätze für die Bewohnenden, Beschäftigten, Besuchenden und Kunden geplant. In der Smart City seien nachhaltige Mobilitätslösungen mindestens genauso komfortabel wie das eigene Auto – ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Transformation.
Bereits heute zeigt sich im 4Viertel, wie zukunftsfähige Mobilität konkret aussehen kann: In Zusammenarbeit mit der Albert Koechlin Stiftung wurde eine Mobilitätsstation mit verschiedenen elektrischen Fahrzeugen umgesetzt.
Mittels App können Autos, Cargobikes, Roller und Velos reserviert, geöffnet, geschlossen und bezahlt werden. Die Bewohnenden erhalten zusammen mit dem Mietvertrag ein Mobilitätspaket, das Gutscheine für das ÖV-Abo und die Elektrofahrzeuge sowie kostenloses Bike-Sharing beinhaltet.
Luzern Nord als Vorbild für die Schweiz
Die Entwicklungen in Luzern Nord sorgen überregional für Aufsehen. Doch Luzern Nord beschränkt sich nicht nur auf den Seetalplatz, die Viscosistadt und den Bahnhof. Das bisher gewerblich-industriell genutzte CKW-Areal in Reussbühl soll in ein facettenreiches Quartier transformiert werden.
Das Industrie- und Gewerbegebiet Ibach, wo Güter produziert, verteilt und entsorgt werden, bietet als attraktiver Standort für Unternehmen bereits heute viel Potenzial. Es soll weiterentwickelt und aufgewertet werden.
Entlang der Seetalstrasse Richtung Emmen Dorf stehen zahlreiche Projekte an, die sich in unterschiedlichen Planungsphasen befinden. Umweltfreundliche Konzepte und nachhaltige Stadtentwicklung stehen im gesamten Perimeter im Fokus.