Rolf Schmid: «Geplante Steuergesetzrevision birgt grosse Risiken»
Die SP Bezirk Laufenburg steht für einen öffentlichen Service Public und wehrt sich gegen Privatisierungen. Nau im Gespräch mit Parteipräsident Rolf Schmid.
Die Bevölkerungsstruktur ist offener und gesellschaftsliberaler geworden, sagt Rolf Schmid im Gespräch mit Nau. Wir haben mit dem Präsidenten der SP Bezirk Laufenburg über Themen gesprochen, welche die Partei aktuell beschäftigen. Ebenso erfahren Sie im Gespräch unter anderem, wie es bei der Partei um den politischen Nachwuchs steht.
Nau.ch: Wofür setzt sich die SP Bezirk Laufenburg im Allgemeinen ein?
Rolf Schmid: Wir stehen für eine solidarische und ökologische Gesellschaft, deren Wohl sich am Wohl der Schwächsten misst. Wir stehen ein für Mensch und Umwelt und möchten eine Lobby sein, für alle, die sich nicht selbst gegen den Neoliberalismus wehren können.
Unsere Arbeit im Bezirk bedeutet, die grossen Schlagwörter wie Chancengerechtigkeit, Solidarität und Gleichberechtigung in den politischen Alltag einer Landregion zu übersetzen. Wir bringen uns aktiv in Behörden und Kommissionen ein und versuchen an Projekten mitzuarbeiten, damit darin unsere Werte spürbar sind.
Nau.ch: Welche Themen beschäftigen Ihre Partei aktuell?
Rolf Schmid: Nebst den Umweltthemen, die insbesondere im ländlichen Raum, also nahe an der Natur starke Betroffenheit auslösen (sollten), ist es wichtig, dass der Bezirk sich strukturell und politisch für die Zukunft wappnet.
Mit diversen Fusionen und Regionalisierungen konnten hier Fortschritte erzielt werden, die den Einwohnern und Einwohnerinnen etwas bringen und das Zusammenleben stärken. Die Qualität des Service Public gewinnt dadurch, muss sich aber auch immer wieder gegen Abbaumassnahmen behaupten.
Die geplante Steuergesetzrevision, die dem Kanton und den Gemeinden grosse Steuerausfälle bringt, birgt grosse Risiken, dass bewährte Strukturen etwa in der Verwaltung, der Bildung oder im öffentlichen Verkehr in Bedrängnis geraten und es zum Leistungsabbau kommt. Wir stehen konsequent für einen öffentlichen Service Public und wehren uns gegen Privatisierungen.
Nau.ch: Was gefällt Ihnen an der Region Laufenburg besonders?
Rolf Schmid: Unser Bezirk ist ländlich geprägt und hat in den letzten Jahren dennoch urbanen Einfluss erfahren. Diese Mischung erlaubt der SP auch neue Wege zu entwickeln, die Bevölkerungsstruktur ist offener und gesellschaftsliberaler geworden. Im Kleinen gelingt es immer wieder, unkonventionelle und fortschrittliche Wege zu gehen, die später als Beweis für die Praxistauglichkeit unserer grundsätzlichen Forderungen dienen.
Nau.ch: Wie steht es um den Nachwuchs in Ihrer Partei? Wie motivieren Sie den Nachwuchs für die Politik?
Rolf Schmid: In den vergangenen Jahren durften wir viele neue Mitglieder, sowohl jüngere als auch solche fortgeschrittenen Alters, begrüssen. Wir sind gut aufgestellt, aber müssen weiter daran arbeiten, dass uns in allen Bereichen, also nicht nur in der internen Organisation, sondern auch in den Behörden und Kommissionen der Generationenwechsel beziehungsweise eine generelle Erneuerung gelingt. Die sozialdemokratische Politik ist weiterhin hochaktuell und bietet handfeste Lösungen auf die Fragen unserer Zeit.
Nau.ch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der SP Bezirk Laufenburg?
Rolf Schmid: Wir wünschen uns, dass unser politischer Einfluss mit zwei Vertreter*innen im Grossen Rat und mehreren Gemeinderät*innen erhalten bleibt und sind dabei überzeugt, dass sich auch in Zukunft unsere Politik bewähren wird. Für viele Menschen stehen wir heute nicht nur hinter den Werten der SP, sondern verkörpern auch ihre Tatkräftigkeit.
Zur Person
Rolf Schmid ist Präsident der SP Bezirkspartei Laufenburg. Der 29-Jährige ist wohnhaft in Frick und widmet sich in seiner Freizeit gerne dem Sport, dem Lesen sowie den Sprachen.