Bolligen erhebt Einspruch gegen Spurausbau der Autobahn
Wie die Gemeinde Bolligen angibt, wird die Autobahn-Erweiterung um je einen Fahrstreifen zwischen Wankdorf und Schönbühl abgelehnt. Es wird Einsprache erhoben.
Während der Vernehmlassung dieses Autobahn-Ausbauprojekts im Jahr 2017 hat der Bolliger Gemeinderat dieses Projekt im Grundsatz unterstützt.
Zwischenzeitlich hat sich die Zusammensetzung des Gremiums verändert.
Nun kommt der Bolliger Gemeinderat bei der öffentlichen Auflage zu einem anderen Beschluss und hat gegen das Ausführungsprojekt Einsprache erhoben, mit den Anträgen, das Gesuch vom Astra um Plangenehmigung sei nicht zu bewilligen, sondern es seien für die Lösung der bestehenden Verkehrsprobleme alternative Lösungen zu prüfen, die das Kulturland schonen und klimaverträglicher sind, und zwar mit folgender Begründung.
Verlust von Landwirtschaftsland und Wald
Bezeichnend für dieses Projekt sind die Flächenbeanspruchung sowie die Abholzung und Rodung von Wald.
Der Ausbau führt auch zu einer deutlichen Steigerung der Bodenversiegelung.
Der Spurausbau Grauholz hat somit nachweislich diverse negative Einflüsse auf die Landschaft, die Biodiversität und die Umwelt.
Nichtvereinbarkeit mit Klimaartikel
Die Bevölkerung von Bolligen hat im September 2021 den «Klima-Artikel» mit 71,5 Prozent angenommen.
Gestützt auf diese deutliche Annahme ist der Gemeinderat angehalten, im Interesse ihrer Bürger Einsprache zu erheben und darauf hinzuweisen, dass der Spurausbau im Grauholz sowie der zu erwartende Mehrverkehr im Widerspruch zu diesem neuen Verfassungsartikel stehen.
Schwer- und Güterverkehr
Die Strassentransporte haben in den letzten Jahren im Inland immer weiter zugenommen.
Der Bolliger Gemeinderat ist der Meinung, dass der Güterverkehr auf die Schienen verlagert und eine nachhaltige Verkehrspolitik gestärkt werden sollte.
Dies würde die bestehende Infrastruktur zügig entlasten und so den Bedarf für weitere Autobahn-Ausbauprojekte drastisch reduzieren.
Alternativlösung und Gesamtprüfung
Der Bolliger Gemeinderat ist überzeugt, dass es innovativere Möglichkeiten zur Verkehrsentflechtung und zur Lösung der Gesamtverkehrssituation gibt, wie zum Beispiel das intelligente Verkehrsmanagement, die Nutzung des Pannenstreifens zu Stosszeiten, Sharingangebote et cetera.
Der Gemeinderat beantragt somit eine gesamtheitliche Prüfung dieser Alternativlösungen.