Wie die Gemeinde Wattwil informiert, freut sie sich über die Ergebnisse der Überarbeitung des Thursanierungsprojekts. Mehr Bäume bleiben erhalten als geplant.
Autokreisel beim Bahnhof Wattwil.
Autokreisel beim Bahnhof Wattwil. - Nau.ch / Simone Imhof
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Die Gemeinde Wattwil nimmt die ersten Ergebnisse aus der laufenden Überarbeitung des Thursanierungsprojektes erfreut zur Kenntnis.

Dass nun auch aus Sicht des Kantons deutlich mehr Bäume in der Allee erhalten bleiben können als ursprünglich vorgesehen, wird ausdrücklich begrüsst.

Das Anliegen, für die Finanzierung eine Sonderlösung zu finden, wurde ebenfalls aufgenommen.

Diese Ergebnisse zeigen aus Sicht des Gemeinderates Wattwil, dass Mitwirkungsverfahren sinnvoll sind, bei denen die Bevölkerung, Interessengruppen und Betroffene einbezogen werden.

Gemeinderat setzt auf nachhaltige Lösungen

«Der Gemeinderat hat schon immer auf diverse Zielkonflikte beim Projekt Thursanierung hingewiesen, zum Beispiel in Bezug auf die Alleebäume, den Landverbrauch und die Auswirkungen auf Infrastrukturen oder das Investitionsvolumen beziehungsweise den Kostenanteil», hält Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner fest.

So habe das Gremium unter anderem vorgeschlagen, Wegbreiten entsprechend der Nutzungsintensität zu reduzieren, einzelne geplante Zugänge zu streichen und weitere punktuelle Optimierungen zu prüfen.

Alle diese Vorschläge tragen dazu bei, den Landerwerb zu verringern oder den Baumbestand zu schonen.

Der Kanton, der 2010 die Verantwortung für Bau und Unterhalt der Thur von der Gemeinde übernommen hat, habe sich mit einem partizipativen Prozess einige Zeit gelassen, ein bewilligungsfähiges Projekt zu entwickeln.

Erhalt von rund zwei Dritteln des Baumbestands

Das sei angesichts der Projektkomplexität teilweise nachvollziehbar, trotzdem könnten einzelne Aspekte zu Irritationen führen.

Dies, weil der zur Verfügung stehende Raum begrenzt ist und das Projekt mit vielen Anforderungen konfrontiert wird.

«Über das jetzige Prüfungsergebnis betreffend Erhalt des Baumbestands sind wir daher erfreut. Die vertiefte Prüfung muss diese Absichten noch konkretisieren und das Ergebnis bestätigen», sagt er.

Gemäss Antwort der Regierung auf die Interpellation der drei Fraktionen SVP, FDP und Die Mitte-EVP können mit einem angepassten Projekt nun voraussichtlich bis zu rund zwei Drittel des Baumbestands erhalten werden.

Sonderlösung bei Finanzierung auf gutem Weg

Auf einem guten Weg ist nach Ansicht des Gemeinderates inzwischen auch eine Sonderlösung beim Kostenteiler, den er schon zu einem früheren Zeitpunkt und Parteien im Rahmen der Mitwirkung klar in Frage gestellt hatten.

Für die Gemeinde entstünde bei einem Kostenvoranschlag von über 110 Millionen Franken in jedem Fall ein unverhältnismässig hoher Betrag an die Sanierung eines Kantonsgewässers.

Mit Blick auf die Sondersituation der Thur in Wattwil (räumlich, wasserbaulich, historisch und finanziell) haben das kantonale Baudepartement und Finanzdepartement sowie der Gemeinderat einer Sonderlösung im Grundsatz zugestimmt.

Diese Lösung wird in einem temporären Thurgesetz formuliert, das gleichzeitig die Verfahren vereinheitlicht.

Gemeinde beteiligt sich mit zehn Prozent an Gesamtkosten

Damit würde sich die Gemeinde unter Berücksichtigung von Entschädigungen mit ungefähr zehn Prozent an den Gesamtkosten beteiligen. Die Details dazu müssen nun geklärt werden.

Der Gemeindepräsident zieht hier eine positive Zwischenbilanz.

«Sämtliche Umstände rechtfertigen den Vorschlag und ein Satz von zehn Prozent entspricht dem historischen Kostenteiler der Thurkorrektion vor rund 110 Jahren.

Den Rahmen hat der Gemeinderat erfreut zur Kenntnis genommen und er dankt der Regierung, dass sie sich für diese Lösung einsetzt.».

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