Kriens

Industrieareal Kriens wird zum Lebensraum

Nau.ch Lokal
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Kriens,

Wie die Gemeinde Kriens mitteilt, wird das Bell-Areal in Kriens umgebaut und für einen fairen Wohnraum eingesetzt. Das Areal wird zum neuen Teil der Stadt.

Ausblick Kriens
Der Ausblick über Kriens. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie wird aus einem geschlossenen Industrieareal öffentlicher Lebensraum? Dieser Prozess lässt sich aktuell im Krienser Stadtzentrum mitverfolgen – und zu einem Stück auch mitgestalten. Aktuell läuft die öffentliche Mitwirkung für das Bell-Areal. Am Samstag, 14. Mai 2022, fand der erste von zwei Arealrundgängen statt.

Gegen 50 Personen aller Alterskategorien machten sich am Samstag auf den Weg durchs Bell-Areal. Das ehemalige Industrieareal der Bell-Maschinenfabrik und später der Andritz Hydro, wird sich in den kommenden Jahren stark verändern. Andritz Hydro wird ihre Produktion von Wasserrädern für Wasserkraftwerke an einen anderen Standort verlagern.

Die Schweizer Logis Suisse AG, die sich schweizweit für den Bau von fairem Wohnraum einsetzt, hat das Areal im Jahr 2017 erworben. Seither plant sie die Transformation des Areals. Sie hat als private Grundeigentümerin in mehreren Etappen auch verschiedene Interessengruppen der Krienser Bevölkerung in den Planungsprozess miteinbezogen. Inzwischen liegt ein Entwurf für einen Bebauungsplan vor. Dieser wird aktuell durch kantonale Stellen geprüft. Und die Krienser Bevölkerung kann sich dazu äussern.

Chance für die Stadtentwicklung

Das ist insofern bemerkenswert, als nicht die Stadt als Bauherrschaft auftreten wird, sondern die Logis Suisse AG oder von ihr beauftragte Organisationen wie etwa Baugenossenschaften. Für die Stadt Kriens stellt dies eine enorme Chance dar. Sie kann mit dem aktuell laufenden Bebauungsplan-Verfahren die Rahmenbedingungen für die spätere Bebauung festlegen. Denn das Bell-A- einst am Rand der Gemeinde gelegen – befindet sich inzwischen mitten im dicht besiedelten Gebiet.

Durch die zentrale Lage des Areals des Bell-Areals kann das Krienser Stadtzentrum erweitert werden. Ein heute geschlossenes Industrieareal wird zugänglich. Mehr noch: Es wird zu einem neuen Teil der Stadt und so für die Stadtbevölkerung aufgewertet. Spannend ist das Projekt auch deshalb, weil in vielen Bereichen der Geschichte des Areals mit Respekt begegnet und in die Neuzeit transferiert wird.

Mit der Logis Suisse AG ist eine Grundeigentümerin aktiv, welche dieses neue Stück Stadt auch mit Blick auf diese wichtige Rolle des Areals unter starker Mitwirkung der Bevölkerung entwickeln will.

Nächster Rundgang am Dienstag

Nach mehreren Schritten des Einbezugs der Bevölkerung seit 2015 läuft aktuell die öffentliche Mitwirkung zum Entwurf des Bebauungsplanes. Dieser Entwurf stand auch im Zentrum des ersten Rundganges vom Samstag. Rund 50 Personen (Interessierte und Krienser, ehemalige Mitarbeitende der Bell-Maschinenfabrik oder der Andritz Hydro) liessen sich von der Logis Suisse AG (Marianne Dutli) und der Stadt Kriens (Thomas Lustenberger, Leiter Bau- und Planungsdienste) zeigen, was auf dem Areal Neues entstehen soll.

Weil es ein Bebauungsplan ist, ging es nicht um Architektur oder konkrete, angedachte Bauten. Sondern es ging um mögliche Nutzungen, um ein Gesamtkonzept und seine Auswirkungen auf die Stadt. Am Dienstag, 17. Mai 2022, findet ein zweiter Arealrundgang statt (Agenda-Eintrag). Die Mitwirkung läuft via kriens.ch/bellareal.

Gedeckte Flanierhalle, gemeinnütziger Wohnungsbau

Dennoch wurde am Arealrundgang gut spürbar, welche Ideen die Logis Suisse AG umsetzen will. Und dass sich die Grundeigentümerin durchaus bewusst ist, dass die zukünftige Gestaltung des Areals eine wichtige Rolle spielt für die Weiterentwicklung des Krienser Stadtzentrums. Entstehen soll durch Neubauten sowie Um- und Erweiterungsbauten von bestehenden Industriegebäuden neuer Lebensraum (Wohnraum, Gewerberaum und Ladenfläche).

Bis zu 50 Prozent des Wohnraums soll durch gemeinnützige Wohnbauträger realisiert werden. Diese Wohnbaugenossenschaften haben im Krienser Wohnungsbau schon heute eine grosse Tradition. Entstehen soll aber auch viel öffentlicher (Stadt)Raum. Zentral ist eine gedeckte «Flanierhalle», die sich quer durch das Areal zieht. Sie entsteht durch den Umbau einer heutigen Fabrikhalle, von der Stützen und Dach erhalten bleiben. Darunter entsteht wettergeschützter Lebens- und Begegnungsraum. Dabei legte die Logis AG wert auf die Tatsache, dass dies nicht sozialer Wohnungsbau sein wird.

Areal öffnet sich schrittweise

Diese öffentlich zugänglichen Areale als Teil des zukünftigen Krienser Stadtzentrums bilden ein Herzstück aus Sicht der Krienser Stadtentwicklung. In den kommenden Monaten werden sich diese Areale schrittweise öffnen. Dazu werden leerstehende Bürogebäude eine Zwischennutzung zugeführt. Und auch in Werkhallen werden Zwischennutzungen realisiert, um das bisher eingezäunte Areal breiter zugänglich zu machen.

Diese Zwischennutzungen sollen so lange dauern, bis der Entwicklungsprozess auf der politischen und der Planungsprozess auf der baurechtlichen Ebene abgeschlossen sind. Mit einem Start der Bauarbeiten wird ab 2028 gerechnet. Bezugsbereit sein wird das Areal frühestens ab 2031.

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