Zumikon ZH: Privat-Schul-Kids müssen wegen Gottesdienst nach Hause
Am heutigen Mittwoch wird in Zumikon ZH die verstorbene Elisabeth Kopp geehrt. Gut 700 Kinder einer Privatschule werden deshalb von Zuhause aus unterrichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Zumikon ZH wird am Mittwoch zu Ehren von Elisabeth Kopp einen Gottesdienst abhalten.
- Eine Privatschule hat deshalb ihre Tore für einen Tag geschlossen.
- Die Parkplätze und Schulbusse werden den Trauergästen zur Verfügung gestellt.
Eine Privatschule in Zumikon ZH sorgt bei einigen Eltern für rote Köpfe. Die Inter-Community School (ICS) hat nämlich beschlossen, dass die Schülerinnen und Schüler am heutigen Mittwoch von zu Hause aus unterrichtet werden.
Eine Mutter liess in einem Onlinekommentar der «Zürichsee-Zeitung» ihren Frust ab und meinte dazu: «Dies bedeutet für mich als arbeitende Mutter, dass ich den Tag ziemlich kurzfristig freinehmen muss, um auf meine Dreijährige aufzupassen.»
Der Grund für das spontane Homeschooling: Weil der Goldküstengemeinde wegen des Gedenkgottesdienstes zu Ehren der verstorbenen Alt-Bundesrätin Elisabeth Kopp ein Verkehrschaos droht, hat sich die Schule dazu entschieden, der Gemeinde ihre Parkplätze und sämtliche Schulbusse inklusive der Fahrer zu Verfügung zu stellen.
«Es ist uns ein Anliegen, die Leistungen von Frau Kopp zu würdigen», meint Sanjeev Premchand vom Stiftungsrat der ICS Zumikon gegenüber der «ZSZ». Die Schweiz, aber auch die Gemeinde Zumikon, habe ihr viel zu verdanken. Jetzt sei es an der Gemeinschaft, ihr etwas zurückzugeben, so Premchand, der in den 1970er-Jahren selbst die Privatschule besuchte.
«Wir sind überaus stolz darauf, dass wir als Teil der Gemeinde Zumikon etwas zum Gelingen eines würdigen Abschieds von Frau Kopp beitragen können.» Die Entscheidung für das Bereitstellen Parkplätze und Schulbusse sei dementsprechend schnell und pragmatisch von Schulleitung und Stiftungsrat entschieden worden.
«Es bringt niemandem etwas, wenn an diesem Tag auch noch gut 700 Kinder und Jugendliche nach Zumikon reisen», fügt Premchand an. Das Onlineangebot sei in der Corona-Pandemie ausgebaut worden, sodass es heute möglich sei, kurzfristig und unkompliziert einen «massgeschneiderten Onlineunterricht» zu bieten.
Stiftungsratsmitglied Sanjeev Premchand erwähnt ausserdem, dass die Schule ihren Entscheid der Elternschaft bereits am 21. April per E-Mail mitgeteilt habe. Die allermeisten hätten positiv reagiert, die kritischen Voten könne er an einer Hand abzählen.