Klimawandel

Beatrice Taubert: «Lockdown – keine Lösung für Klimawandel»

Beatrice Taubert
Beatrice Taubert

Lenzburg,

Beatrice Taubert-Baldinger, SP Lenzburg-Ammerswil, schreibt in ihrem Gastbeitrag über die Corona-Pandemie und den Klimawandel.

Beatrice Taubert-Baldinger SP Lenzburg
Die Lenzburgerin Beatrice Taubert-Baldinger ist Vizepräsidentin Einwohnerrat, Vorstandsmitglied der SP Lenzburg-Ammerswil sowie Energiestadtkoordinatorin der Stadt Lenzburg. - z.V.g.

In verschiedenen Ländern und Städten der Welt hat der Lockdown dazu geführt, dass sich die Luftqualität verbessert hat und die Treibhausgasemissionen kurzfristig gesunken sind. Der Lockdown ist jedoch keine Lösung für den Klimawandel. Der CO2-Ausstoss muss dringend reduziert werden – aber nicht auf Kosten von Lebensgrundlagen und Menschenleben.

Der Lockdown ist keine gute Antwort auf den Klimawandel, aber er zeigt uns die Dimension der wirtschaftlichen Transformation auf, die es zur Bewältigung des Klimawandels braucht. Nur schon damit wir das 1,5-Grad-Ziel erreichen, müssen wir die globalen Emissionen bis 2030 halbieren und bis 2050 weltweit netto null erreichen. Das sagt uns die Wissenschaft schon seit Jahren.

Wir müssen dieses Ziel auf einem Weg erreichen, welcher der Wirtschaft und den Lebensgrundlagen nicht in dem Ausmass schadet, wie es der Lockdown tut. Wir brauchen einen geordneten Umbau unseres auf fossilen Energien bestehenden Systems auf 100 Prozent erneuerbare Energien. Dazu bestehen bereits einige vielversprechende Technologien – diese müssen aber vor allem auch sozialverträglich eingeführt werden. Klimaschutz muss zwingend sozial, effizient und verantwortungsbewusst erfolgen.

SP Lenzburg-Ammerswil Tempo 30
Tempo 30 auf der Murackerstrasse. - z.V.g.

Klimawandel: Was macht Lenzburg?

Wegen der Corona-Pandemie werden nationale klimapolitische Prozesse verschoben. Und doch zeigt uns gerade die Pandemie auf, wie notwendig Massnahmen sind, die unser Verhältnis zur Natur wieder ins Gleichgewicht bringen und unser System widerstandsfähiger und nachhaltiger machen.

Und was macht Lenzburg? Trotz Corona-Pandemie bleiben Stadt, Stadtwerke und Politik nicht untätig. Gemeinsam mit anderen Organisationen lancierte die Stadt im Mai die erste Ausleihstation eines Elektroautos von E-Cargovia, organisierte im Oktober das Smart City Lab und erarbeitet Konzepte für die Erneuerung der Altstadtbeleuchtung.

Die SWL Energie AG plant die Umstellung des Altstadt-Fernwärmenetzes auf möglichst erneuerbare Energie. Auch die Energiekommission tagt weiter und aktualisiert unter anderem das Energie-Leitbild der Stadt Lenzburg. Sämtliche Fraktionen des Einwohnerrats erarbeiten am grünen Tisch «Lenzburg goes green» Kriterien und Massnahmen, welche dringend umgesetzt werden müssen.

SP Lenzburg-Ammerswil
Petition für mehr Wohnqualität 2019. - z.V.g.

SP spielt eine wichtige Rolle

Die SP spielte in den letzten Jahrzehnten eine wichtige Rolle in der Umweltdebatte – national, kantonal aber auch lokal: In Lenzburg bringt die SP-Fraktion im Einwohnerrat regelmässig Vorstösse bezüglich lokalen Umweltanliegen ein. Sei es zu Tempo 30 auf Gemeinde-/Kantonsstrassen, Plastiksammelstellen oder Vermeidung von Einwegplastik.

Das sind alles kleine aber wichtige Schritte für den Klimaschutz. Die Pandemie ist akut – der Klimawandel ist aber eine Krise, die schon lange auf der Türschwelle steht. Krisen bewältigen wir nur gemeinsam – alle Menschen sind in der Verantwortung, müssen auf diesem Wege mitgenommen werden. Gemeinsam schaffen wir das.

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