Liestal

Der Kanton Basel-Landschaft bekommt ein Schwarzwildkonzept

Wie der Kanton Basel-Landschaft mitteilt, konnte das Amt für Wald beider Basel die Arbeiten am ersten Konzept erfolgreich abschliessen.

Wildschweine
Wildschweine breiten sich im Baselbiet und der ganzen Schweiz immer schneller aus: Sie werden intensiv bejagt. - Kanton Basel-Landschaft

Seit 1. Juli 2023 ist das neue Schwarzwildkonzept des Kantons Basel-Landschaft in Kraft, das sich an wildbiologischen und –ökologischen Kriterien orientiert.

Es unterstützt die verschiedenen Anspruchsgruppen wie Jäger, Landwirte und Einwohnergemeinden bei der Umsetzung des kantonalen Wildtier- und Jagdgesetztes.

Im Konzept sind die Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges, jagdliches Schwarzwildmanagement festgelegt.

Dazu gehören beispielsweise Richtwerte zu Jagd- und Schonzeiten sowie zur Jagdstrecke, aber auch Empfehlungen bezüglich Schadensprävention und strategischer Bejagung der Wildschweine.

Anzahl der Wildschweine mit starken Schwankungen

Die Fachstelle Wildtiere, Jagd und Fischerei des Amts für Wald beider Basel hat das Konzept in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Anspruchsgruppen erarbeitet.

Im Kanton Basel-Landschaft ist die Anzahl der Wildschweine jährlich starken Schwankungen unterworfen.

Sie ist abhängig vom Nahrungsangebot, dem Wetter, von der Art der Jagd sowie von der Zusammensetzung der Jagdstrecke (Anzahl erlegte Tiere, Geschlechterverhältnis, Altersstruktur).

Weiterentwicklung eines effektiven Wildschweinmanagements

Trotz den starken Schwankungen und der erfolgreichen Bejagung nahm die Zahl der Wildschweine im Kanton Basel-Landschaft in den vergangenen 25 Jahren zu – und damit auch die Schäden in der Landwirtschaft.

Damit das Mass der Schäden tragbar bleibt, ist eine Fortführung und ständige Weiterentwicklung eines effektiven Wildschweinmanagements nötig.

Mit dem Anfang 2022 in Kraft getretenen, kantonalen Wildtier- und Jagdgesetz Basel-Landschaft steht neben der jagdlichen Nutzung der Schutz und die Förderung der einheimischen Säugetierarten stärker im Vordergrund.

Beschaffung neuer Daten

Für die Umsetzung eines erfolgreichen Wildschweinmanagements sind Kenntnisse zur Biologie und zum Verhalten der Wildschweine zentral.

Um detaillierte Kenntnisse zur Raumnutzung der Wildschweine im Baselbiet zu gewinnen, startete die Fachstelle Wildtiere, Jagd und Fischerei eine Pilotstudie.

Dabei werden zehn Wildschweine, verteilt im ganzen Kanton, mit neuartigen Ohrmarkensendern ausgestattet.

Die so gewonnenen Daten werden künftig ins Wildschweinmanagement einfliessen.

Die Wildschweine sind faszinierende Tiere

Wildschweine sind sehr intelligent, anpassungsfähig, mobil und lernfähig. Sie sind sehr soziale Tiere und leben in so genannten Rotten.

Ausgewachsene Männchen (Keiler) sind allerdings vorwiegend einzelgängerisch unterwegs sind und legen teils weite Strecken zurück.

Als Allesfresser finden sie in fast jedem Lebensraum Nahrung.

Sie fressen von Eicheln, Nutzpflanzen – insbesondere Mais und Weizen, Insekten und Larven bis Mäuse, Bodenbrüter und Aas

Wildschweine durchwühlen den Boden

Auf der Suche nach Würmern, Insektenlarven, Wurzeln und Mäusen durchwühlen Wildschweine den Boden. Dies kann auf Weiden und Wiesen zu grossen Schäden führen.

Im Wald hat dieses Verhalten aber auch einen positiven Effekt – durch das Auflockern des Bodens keimen junge Bäume besser.

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Kommentare

User #8354 (nicht angemeldet)

Es ist sehr wichtig dass man sich überlegt wie man unsere Wildtiere unterstützt. Es gibt einige Wander Tiere doch wo haben sie noch die Möglichkeit ? Überall sind Sie nicht willkommen wegen Schäden. Der Platzmangel ist gravierend. Alles verbaut, überlaufen von Menschen und der Rest eingezäunt. Für die großen Wildtiere sollte noch sehr viel gemacht werden.

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