Junge Grüne Luzern nominieren zwei Nicht-Wahlberechtigte
Die Jungen Grünen kandidieren mit 48 Personen für die Luzern Grossstadtratswahlen. Darunter finden sich auch zwei nicht-wahlberechtigte Personen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Jungen Grünen Luzern reichen eine volle Liste für die Wahlen des Grossstadtrats ein.
- Darunter finden sich auch zwei Nicht-Wahlberechtigte: Finn Krummenacher und Sohail Khan.
- Sie wollen mit der Nomination auf Missstände bei den Wahlen aufmerksam machen.
Vor einem Monat haben die Jungen Grünen für die Grossstadtratswahlen eine volle Liste mit 48 Kandidierenden nominiert. Nominiert wurden unter anderem die beiden bisherigen Jona Studhalter, Chiara Peyer und Stadtratskandidat Julian Gerber. Mit Finn Krummenacher und Sohail Khan gab es zudem zwei aussergewöhnliche Nominationen. Denn beide sind nicht wahlberechtigt.
«Ich bin Finn Krummenacher und 17 Jahre alt. Als Vorstandsmitglied der Jungen Grünen Luzern und ehemaliger Co-Präsident des Luzerner Kinderparlaments gehört Politik seit mehreren Jahren zu meinem Alltag. Trotzdem darf ich als Minderjähriger weder abstimmen noch gewählt werden.»
Finn Krummenacher hat als Co-Präsident des Kinderparlaments erfolgreich für einen günstigeren ÖV für Kinder gekämpft. Dazu findet aktuell eine dreijährige Pilotphase statt.
«Ich bin Sohail Khan und bin vor 10 Jahren aus Afghanistan in die Schweiz geflüchtet. Seit 10 Jahren lebe ich nun in der Schweiz. Ich bin Sicherheitsarbeiter, betreibe die Solibar und bin ehrenamtlich Präsident der Hilfsorganisation Education for Integration.»
Sohail Khan sei seit Jahren ein wichtiger Bestandteil der Luzerner Kulturszene, schreiben die Jungen Grünen. Ausserdem präge er die Stadt, ist jedoch ohne Schweizer Bürgerrecht nicht stimm- und wahlberechtigt.
Auf Missstände aufmerksam machen
Mit Finn Krummenacher und Sohail Khan haben die Jungen Grünen zwei Kandidaten, welche Luzern prägen, jedoch nicht mitbestimmen dürfen.
Um auf diesen Missstand hinzuweisen, haben die Jungen Grünen beide als Grossstadtratskandidaten nominiert. Sie wollen so auf ihre Forderung eines Stimm- und Wahlrechts für Ausländerinnen und Ausländer sowie 16- und 17-Jährige aufmerksam machen.
Die Jungen Grünen wollen ihre volle Grossstadtratswahlliste in dieser Form eingeben. Egal, was Luzern mit Finn Krummenacher und Sohail Khan macht, beide wollen sich aktiv im Wahlkampf mit eigenen Postkarten beteiligen.